Die Bremsen quietschen, und mit einem leisen Zischen öffnen sich die Türen des Busses. Ein geschäftiges Hin und Herlaufen beginnt, als der Busfahrer den Gepäckstauraum öffnet. Mehrere Dutzend Koffer werden durch die Menge zu ihren rechtmäßigen Besitzern gereicht. Schließlich sind alle Koffer und Taschen wieder in festen Händen. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnen sich die Türen der Jugendherberge, und die Schüler strömen in den kleinen Eingangsbereich.
So begann der Ausflug der Französischkurse der 8. Jahrgangsstufe des Städtischen Gymnasiums Goch, in die nordfranzösische Stadt Lille. Nachdem alle Zimmer bezogen, und die Betten gemacht waren, ging es schon direkt weiter, hinein in das geschäftige Treiben der belebten Großstadt; zum Grande Place, einem der zentralsten Orte Lilles. Der Platz heißt nicht umsonst Grande Place, ins Deutsche übersetzt bedeutet es so viel wie Großer Platz, und das ist er tatsächlich. Nach einigen Einweisungen seitens der Lehrer, durften wir nun endlich die Stadt in Gruppen auf eigene Faust unsicher machen. Erst ab da wurde uns wohl klar, wie facettenreich diese Stadt eigentlich ist, denn neben den unzähligen Kaufhäusern und Fast Food-Lokalen, ließen einige prunkvolle Bauten den historischen Wert dieser Stadt erahnen. Mit der Geschichte Lilles befassten wir uns auf einer Stadtführung per Bus, auf Kopfhörern konnte man den Geschichten, die sich hinter den reich verzierten Fassaden der Herrenhäuser und Kathedralen verbergen, lauschen. Des Weiteren kamen wir in den Genuss der französischen Sprache, als wir uns einen Kinofilm anschauten. So viel Erkundung macht hungrig, aber für Verpflegung war immer gesorgt. In der Mittagszeit wurde im Flunch gespeist, ein Lokal gegen den schnellen Hunger, egal ob Vegetarier oder Naschkatze, für jeden war etwas dabei, und alle wurden satt. Damit auch die Anwendung der französischen Sprache nicht zu kurz kam, veranstalteten die Lehrer eine Rallye, quer durch die gesamte Großstadt. Da war nicht nur Orientierungssinn, sondern auch sprachliches Feingefühl und gutes Hörverstehen gefragt. Die Siegergruppe erhielt einen Kugelschreiber mit der Aufschrift „I love Lille“, und es wurde eine Menge Beifall gespendet. Die Tage vergingen, dank des abwechslungsreichen Programmes, wie im Flug. Zum Abschluss der Fahrt machten alle es sich in einem Crêpe-Restaurant gemütlich und genossen den Geschmack dieser typisch französischen Köstlichkeit. Am nächsten Tag, einige Stunden vor der Heimfahrt, war noch eine Shoppingtour angesagt, in den letzten Minuten wurden Souvenirs, Mitbringsel oder auch Proviant für die Fahrt gekauft.
Wieder zurück in Deutschland, alle sind erschöpft von der langen Fahrt, aber auch überglücklich, die alte Heimat wieder zu sehen. Aber vielleicht verschlägt es den ein oder anderen in naher Zukunft wieder in die Stadt mit den vielen Facetten und den leckeren Crêpes.
Empfunden und geschrieben von Hannah van den Höövel
- Pelousek-Janser