Streitschlichter

Die Streitschlichterausbildung am Städtischen Gymnasium Goch begann nach den Osterferien 2015 mit 15 interessierten Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 8 und 9. Die Ausbildung basiert auf dem Bensberger Mediationsmodell und soll die angehenden StreitschlichterInnen befähigen, mit einem Partner Streitigkeiten von MitschülerInnen beizulegen.

Am Ende der Ausbildung, welches zum zweiten Halbjahr des Schuljahres 2015/16 erreicht werde soll, wird die Bildung eines festes Teams angestrebt, das immer für eventuelle Streitigkeiten ansprechbar ist. SchülerInnen, die Schlichtungsbedarf haben, können einen Termin vereinbaren, bei dem sich möglichst zeitnah mit einer Lösung für die Zukunft beschäftigt wird. LehrerInnen, die einen Streit erkennen, können den Streitenden ebenfalls empfehlen, sich an die StreitschlichterInnen zu wenden. Wichtig ist hierbei immer der Aspekt der Freiwilligkeit: Nur wenn die Bereitschaft für eine Lösungsfindung erkennbar ist, sind die StreitschlichterInnen die richtigen Ansprechpartner.

Das Konzept für die Streitschlichtung am Städtischen Gymnasium Goch beruht auf der Zukunftsorientierung. Für eine dauerhafte Lösung in einem Konflikt bringt das Erörtern der Schuldfrage häufig neues Konfliktpotential. Das Finden einer Lösung für die Zukunft, aufbauend auf der Erkenntnis, dass immer zwei zu einem Streit gehören, ist ein konstruktiver und hoffentlich langfristiger Lösungsansatz.

Für das kommende Schulhalbjahr ist die Ausbildung weiterer StreitschlichterInnen geplant, die dann bereits von den Erfahrungen der nun ausgebildeten SchülerInnen profitieren können. Wenn sich die neuen StreitschlichterInnen den alten anschließen, führt dies zur Bildung einer möglichst kompetenten und einfühlsamen Gruppe. Die betreuenden Lehrer, Annekatrin Mölders und Ulf Baak, stehen während der Ausbildung und auch zu den Streitschlichtungsterminen stets als Ansprechpartner zur Verfügung. Der Schwerpunkt liegt trotzdem auf der Eigenständigkeit der SchülerInnen. Der große Vorteil dieser Vorgehensweise liegt in der wachsenden sozialen Kompetenz der StreitschlichterInnen. Wenn SchülerInnen untereinander einen Streit schlichten, ist dies außerdem meist zielführender und langanhaltender, als wenn LehrerInnen dies versuchen. Die Streitenden fühlen sich eher verstanden und haben seltener Sorge vor Erziehungs- oder Ordnungsmaßnahmen.

Der daraus erwachsenden großen Verantwortung der StreitschlichterInnen wird am Ende der Ausbildung bzw. der aktiven AG-Teilnahme durch eine entsprechende Bescheinigung Rechnung getragen. Wollen SchülerInnen später einen Beruf im sozialen Bereich ergreifen, können eine solche Bescheinigung sowie die gewonnenen Erfahrungen von besonderer Bedeutung sein.

Mehr Infos

Auch interessant