„Der schnellste Weg, in den Grundzügen zu verstehen, was ein Dichter eigentlich tut, führt vielleicht nicht über das Lesen, sondern über das Schreiben, indem man seinen eigenen Versuch macht mit den Gefahren und Schwierigkeiten der Wörter.“ (Virgina Wolf)
Einen Selbstversuch in diesem Sinne starteten die Schülerinnen und Schüler eines Leistungskurses Deutsch in der Jahrgangsstufe Q2.
Dazu besuchten sie die Ausstellung „Wege zu Gabriele Münter und Käthe Kollwitz“ im Museum Schloss Moyland. Die Ausstellung zeigt 170 druckgrafische Arbeiten des Expressionismus und des Jugendstils, darunter Werke von Gabriele Münter, Käthe Kollwitz und von 40 weiteren Künstlerinnen. Dem Projekt lag die Idee zu Grunde, dass eine Auseinandersetzung mit ausgewählten Werken der Ausstellung zum einen zahlreiche prägnante Anregungen für lyrisches Schreiben bietet und es zum anderen ermöglicht, Schlaglichter auf den Geist der Epoche zu werfen. Der Annahme folgend, dass kreatives Schreiben nicht allein Intuition ist, erfolgte vor dem Museumsbesuch eine Vorbereitung durch Übungen zur Bildbetrachtung und Verbalisierung von Bildinhalten sowie durch Übungen zur Gestaltung des persönlichen Schreibprozesses. Nach der Ankunft im Museum gab es eine Einführung in die Konzeption der Ausstellung und die Entstehensbedingungen der Holzschnitte. Erst dann ging es an das Schreiben (und danach zu einem warmen Getränk in das Schlosscafé).
Dass im hundertsten Jahr nach dem Ersten Weltkrieg vor allem die Kriegs- und Verlusterfahrungen sowie die Wahrnehmung der Umbruchssituation um den Jahrhundertwechsel zum 20. Jahrhundert eine Rolle in den Texten spielten, ist Ausdruck dafür, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler mit anspruchsvollen Themen intensiv auseinandersetzen können. So führte das „Experiment“ Schreiben im Museum zu ausdrucksstarken und ernsthaften lyrischen Texten.
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Für die Unterstützung und Förderung dieses Projekts danken wir dem Kreis der Förderer des Gymnasiums Goch und dem Schloss Moyland.