Drei Monate in Plymouth

Nick Neikes (EF) ist von seinem Auslandsaufenthalt zurückgekehrt und schreibt über seine Zeit in der südenglischen Küstenstadt.

Vom 03.01. bis zum 05.04.2014 habe ich drei Monate an einem Schüleraustausch nach England teilgenommen. Die Organisation „ICX" hat sich um einen reibungslosen Ablauf des Programms gekümmert. Nach einem Vorbereitungsseminar in Göttingen an einem Wochenende im Oktober 2013 freute ich mich sehr auf England.

Plymouth

Erst kurz vor Weihnachten habe ich erfahren, dass ich in der Stadt Plymouth in Süd-West-England leben werde. Plymouth ist eine Stadt mit rund 300.000 Einwohnern und liegt ganz im Süden Englands an der Küste, etwa vier Autostunden von London entfernt. Von meiner Familie kannte ich nur den Namen sowie Hobbys - Fotos habe ich noch keine gesehen, was mich vor meinem ersten Anruf der Familie umso aufgeregter machte. Auch nach dem Telefonieren mit meiner zukünftigen Gastmutter fühlte ich mich noch unsicher.

Die ersten Tage

Am Freitag, dem 03.01., ging es mit dem Flugzeug von Düsseldorf über Frankfurt nach London Heathrow. Das erste Wochenende verbrachte ich gemeinsam mit 15 weiteren deutschen Austauschschülern und einer Leiterin der englischen Partnerorganisation „EEOP", in London. Wir übernachteten in einem Hotel in Wembley, direkt neben dem Wembley Stadion. Auf dem Programm standen ein englisches Quiz, eine Besichtigungstour von London und der Besuch des Musicals „Dirty Dancing" - auf Englisch, versteht sich. Sonntagmorgens fuhr ich zusammen mit fünf weiteren Austauschschülern, die ebenfalls in Plymouth wohnten, mit dem Bus nach Plymouth. Meine Gastmutter Janet holte mich am Busbahnhof ab. Sie begrüßte mich freundlich und war mir direkt sympathisch. In meinem neuen zu Hause angekommen, habe ich dann meinen 17-jährigen Gastbruder und meine 15-jährige Gastschwester kennengelernt. Das Haus war ziemlich klein und schlicht eingerichtet. Ich teilte mir ein Zimmer mit dem Gastbruder Connor, was sich später aber als gar nicht so schlecht herausstellte, da er wirklich nett war und so auch viel mehr Gespräche entstanden sind, die mir halfen mein Englisch zu verbessern. Nach dem Abendessen haben wir noch einen Film angeschaut. Danach war ich ziemlich erschöpft von dem anstrengenden Tag, an dem ich so viel Neues erlebt habe.

Die Schule

Ich besuchte die Schule Coombe Dean in Plymouth Der Schulleiter, die Lehrer und die Schüler haben mich alle sehr herzlich aufgenommen. Ich ging in die 12. Jahrgangsstufe der Oberstufe (Sixth Form), somit waren meine Mitschüler größtenteils 17 Jahre alt. Da die Oberstufenschüler keine Schuluniform tragen, war auch ich davon befreit. In der Oberstufe wählt man vier Fächer, die jeweils von zwei verschiedenen Lehrern im Wechsel und in verschiedenen Themen unterrichtet werden. Besonders interessant war für mich eine zweitägige Exkursion mit meinem Geografiekurs in den Nationalpark Dartmoor. Dartmoor ist eine weite, grasbewachsene Ebene ohne Bäume, mit kleinen Flüssen und Felsen. Im Sportunterricht habe ich das Fußballstadion des Vereins Plymouth Argyle besichtigt und zusammen mit den anderen Schülern einen Fitnesstest in der nahegelegenen Sportuniversität absolviert. Der Schultag in England endet um 15.00 Uhr. Danach finden an der Schule noch „activities" statt. Es gibt ein super Fitnessstudio, Angebote wie Rugby, Football, Badminton, Dancing usw. Leider hatte ich einen weiten Weg zur Schule, sodass ich täglich zwei Stunden mit Busfahren verbrachte. In der Regel kam ich also zwischen 17 Uhr und 17:30 Uhr nach Hause. Auch in meiner Freizeit legte ich alle meine Wege mit dem Bus zurück. Anfangs hatte ich Mühe, mich mit den vielen Buslinien zurecht zu finden, aber nach kurzer Zeit kannte ich mich schon gut aus.

Tolles Freizeitangebot

Plymouth bietet ein tolles Freizeitangebot. Es gibt eine Kunstrasen-Skianlage, Eislaufstadion, Schwimmbäder, Billard und Kinos. Ich hatte durch meinen Gastbruder oft die Gelegenheit, meine Freizeit mit ihm und seinen englischen Freunden zu verbringen. Den Kontakt zu den anderen Deutschen, die auch in Plymouth untergebracht waren, konnte ich nicht pflegen, da wir auf verschiedenen Schulen verteilt wurden. Ich habe durch meine Schule auch englische Schüler kennengelernt. Es sind richtige Freundschaften entstanden. Wir feierten viele lustige Partys.

Die Gastfamilie

In meiner Gastfamilie fühlte ich mich vom ersten Tag an super wohl. Mitte Februar durfte ich zu meinem 15. Geburtstag eine Party zu Hause bei meiner Gastfamilie machen. Die drei Monate gingen rasend schnell vorbei. Am Ende fiel mir der Abschied von meinen Freunden und meiner Gastfamilie echt schwer. Trotzdem freute ich mich auch wieder riesig auf zu Hause: Kein Busfahren mehr, mein eigenes Zimmer, gesundes Essen und natürlich meine Familie und Freunde.

Ich kann auf jeden Fall jedem, der überlegt für eine Zeit nach England zu gehen, nur dazu raten, es zu tun!

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Nick Neikes (EF)

 

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