Lena Schwärzl (EF) ist von ihrem Auslandsaufenthalt zurückgekehrt und schreibt über ihre Zeit in Florida.
Begonnen hat alles im April 2013. Ich habe mich bei der Austauschorganisation „Eurovacances" beworben, um ein Schuljahr (10 Monate) in den USA zu verbringen. Anfang Juni habe ich dann Informationen und Bilder von meiner Gastfamilie bekommen und gleich ein paar Mal mit ihr telefoniert. Ich war super aufgeregt, als ich erfuhr, dass ich nach Florida kommen werde. Doch bevor es losging, hatte ich noch ein Vorbereitungsseminar in Dortmund.
Am 8. August 2013 habe ich mich dann auf den Weg in die USA gemacht, allerdings ging es nicht sofort nach Florida, da ich erst einmal mit anderen Austauschschülern und -schülerinnen an einer dreitägigen Sighseeingtour in Chicago teilnahm. Gelandet bin ich am 11. August in Gainesville, einer Universitätsstadt nur 20km entfernt von Newberry, der Stadt in der meine Gastfamilie wohnt. Newberry ist eine kleine Stadt in der Mitte von Florida mit ungefähr 5000 Einwohnern.
Die Gastfamilie
Bevor die Schule startete, war noch eine Woche Ferien. Diese Woche habe ich damit verbracht, meine Gastfamilie näher kennen zu lernen. Sie bestand aus meinen Gasteltern, Michelle und Kurt, und ihren drei Mädchen Katie (10), Karissa (9) und Kalyn (7). Am Anfang teilte ich mir ein Zimmer nur mit Katie, aber nach ungefähr zwei Monaten haben wir alle Räume getauscht und dann wohnte ich mit allen drei Mädchen einem großen Zimmer. Am Anfang musste ich mich ein bisschen daran gewöhnen, da ich mir hier in Deutschland kein Zimmer teilen muss, aber es war gar nicht so schlimm und wir hatten viel Spaß zusammen.
Da meine Gastfamilie sehr fromm war, sind wir dreimal pro Woche in die Kirche gegangen. Am Mittwochabend war immer ein Jugendgottesdienst, sonntags morgens und abends ein normaler Gottesdienst. Allerdings darf man sich die Kirche nicht so vorstellen, wie sie hier ist. Die Musik ist eher in Richtung Gospel, mit Schlagzeug, E-Gitarre, Sängern und Sängerinnen, die vorne mitsingen, etc.
Ausflüge
Meine Gastfamilie liebte Disneyworld, also haben wir jeden freien Tag und die ganzen Frühlingsferien in Disney verbracht. Wir haben auch ein paar Mal Trips zum Strand (eineinhalb Stunden Fahrtzeit) unternommen und den ganzen Tag im Wasser gespielt. Einmal waren wir auch über ein langes Wochenende in West Virginia Ski fahren. An anderen Wochenenden haben wir kleinere Ausflüge gemacht, zum Beispiel zu einem See, an dem es immer ganz viele Alligatoren gibt. Der Alligator ist das Staatssymbol von Florida, da er fast in allen Gewässern zu finden ist.
Die Schule
Ich ging auf die Highschool in Newberry. Die Schule hatte ca. 400 Schüler und Schülerinnen in den Klassen 9. bis 12. Das amerikanische Schulsystem ist anders als das deutsche: Zum Beispiel hatte ich jeden Tag dieselben 6 Stunden: AG Foundation/Farmen (Landwirtschaft), Bio, English, Culinary Arts (Kochen), Math und US History. Auch bestand die Möglichkeit, wenn man wollte, nach der Schule noch Sport zu treiben, denn so etwas wie Sportvereine gibt es in den USA nicht. Die einzelnen Schulsportmannschaften sind gegeneinander angetreten und es wurden auch Preise für Distrikt-, Staat- und Nationalchampion verliehen. Zu den Spielen der Schule sind fast alle Schüler und Schülerinnen da gewesen, um das eigene Team anzufeuern. Das war besonders bei Football und Baseball der Fall, da dies die Nationalsportarten der USA sind. Zu jedem Spiel waren auch die Cheerleader da und haben „Schoolspirit" verbreitet, d.h. sie haben die Fans emotional eingestimmt.
Da viele der Schüler und Schülerinnen schon seit dem ersten Schuljahr in einer Klasse zusammen sind und ihre Cliquen haben, war es ein bisschen schwierig, gute Freunde und Freundinnen zu finden. Ich habe trotzdem richtig gute Freunde und Freundinnen gefunden, mit denen ich am Wochenende auch etwas unternommen habe. Neben Amerikanern waren viele von ihnen andere Austauschschüler und -schülerinnen, denen es genau so ging wie mir.
Ansprechpartner
In Amerika hatte ich eine Koordinatorin namens Sarah, die sich um Austauschschüler und -schülerinnen in ihrem Bezirk kümmerte. Mit ihr und zwei weiteren deutschen Mädchen flogen wir für vier Tage nach New York City und besichtigten einige berühmte Sehenswürdigkeiten der Stadt wie die Freiheitsstatue, das Empire State Building, das Denkmal des 09/11 und den Central Park.
Fazit
Im Ganzen bin ich echt froh, die Möglichkeit eines Austausches gehabt zu haben. Ich habe viele tolle Erfahrungen gemacht und tolle neue Freunde und Freundinnen gefunden. Ich kann es nur jedem empfehlen, da Amerika (wie so viele andere Länder auch) eine eigene Kultur hat, die jeder auf seine Weise entdecken muss.
Lena Schwärzl, EF