Am 27.02.2015 durfte das Gocher Gymnasium die Holocaust-Überlebende Frau Eva Weyl als Gast begrüßen. Die Familie Weyl wohnte einst in Kleve, wo Evas Großeltern ein Kaufhaus besaßen, das an der Stelle stand, an der sich heute der Kaufhof befindet. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und unter Erfahrung der immer stärker werdenden Diskriminierung jüdischer Mitbürger durch die NS-Diktatur gelang es ihrer jüdischen Familie unter Zurücklassung fast sämtlicher Besitztümer aus Kleve in die Niederlande zu flüchten, wo sie sich in Sicherheit wähnte. Hier wurde auch Frau Weyl geboren.

Am 04.06.2014 wurden in Goch unter Schirmherrschaft der Stolpersteininitiative Goch zwanzig weitere Stolpersteine verlegt. Mit ihnen soll derjenigen Menschen gedacht werden, die Opfer des Unrechtsregimes im Dritten Reiches wurden. Erfunden hat dieses Mahnmal der Künstler Gunter Demnig, der anlässlich der Verlegung eigens nach Goch gekommen war.

Am 03.06.2014 durfte das Gymnasium Goch Herrn Robin Devries und seine Gemahlin als Gast begrüßen. Robin Devries ist der Sohn des ehemaligen Gocher Mitbürgers Max-Adolf Devries, welcher durch den Terror des Nationalsozialismus in die Emigration nach Australien vertrieben wurde.

Anlässlich der Verlegung von „Stolpersteinen“ zur Erinnerung an Verfolgte des Nationalsozialismus in Goch nahm Herr Devries die weite Anreise aus Australien auf sich, besuchte die Stadt und folgte der Einladung des Städtischen Gymnasiums, in einem Vortrag den Schülern und Schülerinnen die persönliche Geschichte seiner Familie näher zu bringen.

„Je weiter man zurückblicken kann, desto weiter wird man vorausschauen.“ (Winston Spencer Churchill)

Der Geschichtsunterricht am Städtischen Gymnasium Goch zielt darauf ab, den Schülerinnen und Schülern zentrale historische Themen und Fragestellungen lebensnah zu vermitteln. Im Fokus des Unterrichts steht dabei weniger das Auswendiglernen von Zahlen, sondern mehr die Vertiefung der fachspezifischen Kompetenzen.

Wesentlich ist hierbei  der Erwerb von Einsichten in Zusammenhänge und Bedingungen der konkreten Lebenswelt und kulturellen Herkunft der Schüler. So sollen sie in einem stetigen Lernprozess zu einer im historischen Denken und Bewusstsein begründeten Urteils- und Handlungsfähigkeit geführt werden.

Angesichts der sich wandelnden Gesellschaft und der zunehmenden Globalisierung nehmen dabei Themen wie zum Beispiel Flucht und Vertreibung, Migration, der Einfluss der Religionen und nicht zuletzt das Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft eine zunehmend wichtige Stellung in der konkreten Umsetzung des Lehrplans ein.
Um den Schülerinnen und Schülern den Zugang zur Geschichte zu erleichtern, ist es unumgänglich, ihnen eine entsprechende Methodenkompetenz zu vermitteln, wie beispielsweise die  Erarbeitung und Anwendung von Fachbegriffen und den kompetenten Umgang mit den verschiedenen Quellen.

Schrittweise werden sie so zur problemorientierten Beschäftigung mit historischen Vorgängen befähigt und erlernen den reflektierten Umgang mit Geschichtsvorstellungen in Vergangenheit und Gegenwart.

Der Geschichtsunterricht beginnt am Städtischen Gymnasium Goch in der Jahrgangsstufe 6 und kann durchgehend bis zum Abitur besucht werden. Für Schülerinnen und Schüler des bilingualen Zuges findet das Fach Geschichte dabei zum Teil fremdsprachlich statt.

Sekundarstufe I

Der Geschichtsunterricht der Sekundarstufe 1 orientiert sich gemäß dem Kernlehrplan NRW an einem chronologischen Durchgang, der von den Anfängen der Menschheit bis zur Zeitgeschichte reicht. Bestimmte spannende Themen, wie beispielsweise die Entstehung und Entwicklung der Demokratie oder die notwendige kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus bilden dabei Schwerpunkte, sodass sowohl historische Längs- als auch Querschnitte unternommen werden.

Sekundarstufe II

In der Oberstufe orientiert sich der „zweite Durchgang durch die Geschichte“ zunächst daran, die in der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen weiter zu vertiefen und zu entfalten. Themen, die sich an den Vorgaben für das Zentralabitur orientieren, werden jedoch  differenzierter untersucht. Im Kontext einer erweiterten Allgemeinbildung und fachlichen Kompetenz wird so eine bewusstere und vertiefte Interpretation historischer Zusammenhänge angestrebt. Das Fach wird als Grund- und Leistungskurs angeboten.

Ergänzt wird der Unterricht durch den Besuch von außerschulischen Lernorten, an denen Geschichte im wahrsten Sinne der Worte „begreifbar“  werden kann. Im vergangenen Schuljahr besuchte beispielsweise die gesamte Jahrgangsstufe 6 den Archäologischen Park in Xanten, während Schülerinnen und Schüler der Oberstufe (Q2) das „Haus der Geschichte“ in Bonn erkundeten. Diese Unterrichtsgänge werden auch in Zukunft stattfinden.

Für Schülerinnen und Schüler, die einen individuellen Neigungsschwerpunkt in diesem Fach setzen wollen, besteht neben dem Unterricht auch die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Arbeitsgemeinschaft (Geschichts-AG), in der unter fachlicher Anleitung und ohne Notendruck eigene Schwerpunkte gesetzt und verfolgt werden können.

Kollegenliste

BN: Herr Bungenstock (D, Ge)
BS: Herr Bours (Ge, Ph)
JE: Herr Janßen (Ge, Sw)
JN: Frau Janßen (D, Ge)
MÖ: Frau Mölders (Sp, Ge)
PE: Herr Dr. Peters (E, Ge)
RA: Frau Rasch (Ge, kR)
ZÜ: Frau Züger (eR, Ge)

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