Lernen mit Tablets am GoGy

Seit der Strategie „Bildung in der digitalen Welt” der Kultusministerkonferenz im Jahr 2016 unterstreichen regelmäßig weitere Veröffentlichungen des Kultusministeriums die Wichtigkeit digitaler Bildung, und die Häufigkeit neuer Dokumente zeigt, wie rasant sich dieses Feld in den letzten Jahren entwickelt. In den Medien wird jedoch auch immer wieder über die Frage diskutiert, ob Tablets denn nun Fluch oder Segen für das Lernen seien. Dabei ist die Anwort doch denkbar einfach: „Die Menge macht das Gift!“

Die häufig in der Presse zu findenden Meldungen über die Gefahren sind sicher gerechtfertigt. Aber: sie beziehen sich bei genauer Betrachtung doch immer auf eine nicht durchdachte, unreflektierte Mediennutzung*. Von dieser sind wir am GoGy nach mittlerweile jahrelanger Erfahrung (LMS seit über 10 Jahren, Einsatz von Tablets seit über 2 Jahren, …), externen und internen Fortbildungenm, intensivem kollegialen Austausch und Aufnahme in das Netzwerk der Zukunftsschulen, jedoch weit entfernt.

Daher freuen wir uns sehr, dass die Stadt Goch unseren Schülerinnen und Schülern Tablets zur Verfügung stellt: Innerhalb der nächsten 3 Jahre werden alle Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7mit iPads der 9. Generation ausgestattet!

Warum wir diesen Schritt mit Vorfreude und Überzeugung gehen, wird im Konzept „Tablets ab Klasse 7“ erläutert. Hier nur zwei Auszüge aus dem Konzept zu den Fragen, warum wir grundsätzlich für eine Einführung von „Tabletklassen“ sind und warum und wie wir trotzdem erst ab Klasse 7 beginnen wollen. Neben der Bildungsgerechtigkeit, welche durch die Einführung von Schultablets hinsichtlich der Ausstattung mit mobilen Endgeräten hergestellt wird, sehen wir für uns am GoGy folgende Chancen:

Motivation

iPads können auf verschiedene Weise zur Motivation beim Lernen beitragen:

  1. Interaktive Lerninhalte: iPads bieten Zugang zu einer Vielzahl interaktiver Lerninhalte und Aktivitäten, die das Lernen unterhaltsam machen können. Durch interaktive Übungen und Spiele können Schülerinnen und Schüler auf spielerische Weise ihr Wissen erweitern.
  2. Multimediale Darstellung: Mit iPads können Lernmaterialien in verschiedenen Formaten präsentiert werden, wie z.B. Videos, Audios und interaktive Präsentationen. Dies abwechslungsreiche Möglichkeiten förderen die Aufmerksamkeit und das Interesse der Lernenden.
  3. Individualisiertes Lernen: iPads ermöglichen es den Lernenden, in ihrem eigenen Tempo zu lernen und auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Inhalte zu erhalten. Dies trägt dazu bei, die Motivation aufrechtzuerhalten, da die Lernenden das individuell gefördert und gefordert werden können.
  4. Kollaboratives Lernen: iPads bieten Funktionen, die die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Lernenden fördern. Durch die Möglichkeit, gemeinsam an Projekten zu arbeiten, sich gegenseitig Feedback zu geben und Wissen zu teilen, bleiben die Lernenden motiviert und engagiert.

Didaktisches Potenzial

Beispiele für die Förderung des entdeckenden, selbstständigen und differenzierenden Lernens mit iPads sind:

  1. Nutzung von interaktiven Lern-Apps, die den Schülern ermöglichen, neue Inhalte eigenständig zu erkunden und zu entdecken.
  2. Verwendung von Lernplattformen und Online-Ressourcen, um den Schülern die Möglichkeit zu geben, individuell nach ihren Interessen und Fähigkeiten zu lernen.
  3. Kollaborative Projekte, bei denen die Schüler mit Hilfe von iPads zusammenarbeiten, um gemeinsam Probleme zu lösen und neue Ideen zu entwickeln.
  4. Nutzung von Multimedia-Tools, um den Schülern die Möglichkeit zu geben, ihre Lernergebnisse auf vielfältige Weise zu präsentieren und zu differenzieren.

Medienkompetenz

Die Arbeit mit dem iPad kann die Medienkompetenz in mehreren Bereichen fördern:

  1. Medienproduktion: Mit dem iPad können Benutzer verschiedene Medieninhalte wie Fotos, Videos und Audio erstellen und bearbeiten. Dies ermöglicht es ihnen, ihre kreativen Fähigkeiten zu entwickeln und ihre eigenen Medieninhalte zu produzieren.
  2. Medienanalyse: Durch die Nutzung von iPad-Apps und Online-Ressourcen können Benutzer Medieninhalte wie Nachrichtenartikel, Videos und Websites analysieren und bewerten. Sie können lernen, kritisch zu denken, Medienquellen zu überprüfen und Fehlinformationen zu erkennen.
  3. Medienkommunikation: Das iPad ermöglicht es Benutzern, über verschiedene Kommunikationskanäle wie E-Mail, soziale Medien und Messaging-Apps mit anderen zu interagieren. Durch diese Kommunikation lernen sie, ihre Gedanken und Meinungen klar und effektiv über digitale Medien zu kommunizieren.
  4. Medienrecherche: Mit dem iPad haben Benutzer Zugriff auf umfangreiche Informationen und können effektive Recherchen durchführen. Sie können lernen, qualitativ hochwertige Quellen zu identifizieren, relevante Informationen zu finden und diese Informationen kritisch zu bewerten.

Die Arbeit mit dem iPad bietet somit eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Medienkompetenz zu fördern und Benutzern die erforderlichen Fähigkeiten zu vermitteln, um in einer digitalen Welt erfolgreich zu sein.

Mitgestalltung

Durch den Einsatz von iPads können Schülerinnen und Schüler aktiv an der Mitgestaltung des Unterrichts teilnehmen. Sie können Ergebnisse mit gerigem technischem Aufwand Ergebnisse präsentieren, an gemeinsamen Materialien arbeiten und sich darüber austauschen, wordurch die Mitgestaltung des Unterrichts gefördert wird.

Arbeitsmaterial

Auch Lehrkräfte können in Kombination mit ihren Dienstgeräten einen größeren, abwechslungsreicheren und interaktiven Pool von Materielien einsetzen.

Ergebnissicherung

Bessere Ergebnissicherung: Das Festhalten von Arbeitsergebnissen, Tafelbildern etc. kann effizienter, übersichtlicher und schülerzentrierter gestaltet werden.

Nochmal: „Die Menge macht das Gift!“

Daher haben wir uns nach ausführlichen Beratungen im Kollegium, mit Schülerinnen und Schülern, Erziehungsberechtigten und externen Experten dazu entschlossen, mit einer 1:1 Ausstattung erst ab Klasse 7 mit einem Stufenkonzept, bei dem der Einsatz der Tablets mit einer Basisnutzung beginnt, der in jedem Schuljahr weitere Aspekte hinzugefügt werden, zu beginnen. Für die Jahrgänge 5 und 6 stehen außerdem weiterhin Klassensätze für den Einsatz im Unterricht zur Verfügung.

Gründe des Stufenkonzepts sind:

  1. Pädagogische Integration: Durch eine schrittweise Einführung können Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte die Nutzung der iPads in einer 1:1 Lernumgebung besser kennenlernen und schrittweise in den Unterricht integrieren. Dies ermöglicht eine gezielte pädagogische Nutzung und verhindert eine Überforderung der Beteiligten.
  2. Technische Infrastruktur: Eine schrittweise Einführung gibt Schulen die Möglichkeit, ihre technische Infrastruktur entsprechend anzupassen und sicherzustellen, dass ausreichend Ressourcen vorhanden sind, um die iPads effektiv zu nutzen.
  3. Digitale Kompetenzen: Durch eine schrittweise Einführung haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre digitalen Kompetenzen kontinuierlich zu entwickeln und zu erweitern. Sie können nach und nach lernen, wie sie die iPads effektiv für Recherche, Kreativität und Zusammenarbeit nutzen können.
  4. Evaluation und Anpassung: Eine schrittweise Einführung ermöglicht den Einsatz der iPads zu evaluieren und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Dies bedeutet, dass Schwachstellen identifiziert und behoben werden können, um eine optimale Integration der iPads in den Unterricht zu gewährleisten.

Wir freuen uns nun, nach einer intensiven Vorbereitung, sehr darauf im nächsten Halbjahr endlich mit der Ausgabe der Tablets zu beginnen.

Fragen zum Thema beantworte ich Ihnen sehr gerne.

 

*Interessierten LeserInnen empfehle ich die Kurzreviews von Metastudien (Studien, die die Ergebnisse vieler Einzelstudien zusammenfassen) der Technischen Universität München.

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