Ende November vergangenen Jahres startete unsere SV die Aktion „GoGy gegen Gewalt“, die sich an den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen am 25.11.2022 anschloss.
Physische und psychische Gewalt ist weltweit Alltag für viele Frauen. Dabei kennt sie keine Grenzen bezüglich der Herkunft und des sozialen Standes der Frauen. Allein in Deutschland wird jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens einmal Opfer von häuslicher Gewalt, wobei bei jeder vierten der Täter der aktuelle oder ein früherer Partner ist und der Tatort auch meist die eigenen vier Wände.
Auch weltweit sind die statistischen Zahlen erschreckend: 2022 wurden 243 Millionen Frauen und Mädchen Opfer von häuslicher Gewalt, wobei die Dunkelziffer weitaus höher liegt, da viele der Fälle nicht gemeldet werden. Grund dafür ist meist ein falsches Bild vom Umgang mit Gewalt und die mangelnde Aufklärung darüber. Gewalt an Frauen und Mädchen ist eine der am weitest verbreiteten Menschenrechtsverletzungen weltweit und muss bekämpft werden.
Aus diesen Gründen hat es sich die SV zur Aufgabe gemacht, einen Beitrag zur Information und zur Aufklärung der Schülerinnen und Schüler zu leisten, und startete die Aktion „GoGy gegen Gewalt“, welche sich an den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen am 25.11.2022 anschloss.
Die SV startete in der Woche vom 21.11 bis 25.11.2022 eine Kuchenspendenaktion, die von den Schülerinnen und Schüler der Oberstufe durch zahlreiche Kuchenspenden unterstützt wurde. Die gesammelten Spenden wurden an einem Frauenhaus weitergeleitet.
Am 25.11 bekamen alle Schülerinnen und Schüler orangefarbene Armbänder, farblich passend zu der Farbe der Aktion, welche sie bis zum 12.12.2022 weiterhin trugen. In der 6. Stunde versammelten sich alle Schülerinnen und Schüler auf dem Schulhof. Die Schülersprecherin Sodabe Habibi und Dr. Peters hielten zu diesem Anlass eine Rede, und im Anschluss hielten alle Schülerinnen und Schüler ihre orangefarbenen Hände hoch und setzten somit ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen.
Diese Aktion war ein, wenn auch kleiner, Schritt zur Bekämpfung von Gewalt und ein Anfang für größere Schritte in der Zukunft. Die SV bedankt sich bei allen Schülerinnen und Schüler für ihre Mitwirkung und hofft auf eine bessere Zukunft.
Sodabe Habibi (Q1)
Rede der Schülersprecherin
Ich begrüße euch liebe Schülerinnen und Schüler und sehr geehrte Lehrkräfte! Ich bin eure Schülersprecherin Sodi und stehe heute im Namen der SV vor euch.
Wie ihr bereits mitbekommen habt, haben wir diese Woche eine Kuchenspendenaktion gestartet. Der Anlass hierfür war der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen. Heute versammeln wir uns hier, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen gegen die Gewalt. Wir möchten euch über dieses Thema informieren und aufklären:
Jede dritte Frau in Deutschland wird Opfer von häuslicher Gewalt, bei jeder vierten ist der Täter der aktuelle oder ein früherer Partner. Der Tatort: Meist die eigene Wohnung. Allein letztes Jahr wurden 243 Millionen Frauen und Mädchen weltweit Opfer von Partnerschaftsgewalt. Statistisch gesehen wird in Deutschland jeden Tag eine Frau von ihrem Partner ermordet. Alle 45 Minuten wir eine Frau Opfer von schwerer Körperverletzung, wobei die Dunkelziffer weitaus höher liegt. Von diesen Frauen meldeten sich allerdings nur 20% bei einer Beratungsstelle, unter anderem weil sie nicht wissen, wo sie sich melden können.
Eine Beratungsstelle ist zum Beispiel das Frauenhaus. Das Frauenhaus ist eine Einrichtung, in der Frauen, die körperlich oder seelisch von ihrem Partner oder von der Familie und nahen Angehörigen bedroht oder misshandelt werden, mit ihren Kindern Schutz und Zuflucht finden. Diese Frauen werden in sozialen, finanziellen, rechtlichen und medizinischen Angelegenheiten beraten. Wenn nötig, wird auch eine Psychologin oder eine Erziehungsberatung hinzugezogen. Der geschützte Raum bietet ihnen die Möglichkeit, angstfrei über ihre weitere Lebensplanung nachzudenken. Laut der Studie gibt es in Deutschland 353 Frauenhäuser, die jährlich zusammen etwa 15 000 bis 17 000 Frauen und ihren Kindern (also etwa 30000 bis 34000 Personen) Hilfe bieten. Es fehlen in Deutschland jedoch rund 4.250 Frauenhausbetten. 4250 Frauen, denen nicht geholfen werden konnte.
Dies ist jedoch nicht nur in Deutschland ein Problem. Auf der ganzen Welt gibt es Frauen, die nicht gehört werden, Frauen die Gewalt erleben, Frauen die keine Rechte haben. So unter anderem auch in meiner Heimat Afghanistan. In diesem Land haben die Frauen nichtmal die Chance, Hilfe zu suchen. Sie werden mundtot gemacht und jede Gelegenheit zu protestieren wird ihnen verwehrt. Sogar einfachste Grundrechte wie das Recht auf Bildung und Meinungsfreiheit wird ihnen genommen. Dass so etwas in dieser Welt fortbesteht, muss verhindert werden, wie es gerade beispielsweise im Iran gemacht wird, wo Frauen auf große Demonstrationen für ihre Rechte kämpfen.
Und auch wir möchten mit unserer Aktion GoGy gegen Gewalt darauf aufmerksam machen. Aber ist es damit wirklich getan? Es ist nicht nur heute ein enormes Problem, sondern an jedem anderen Tag auch. Daher ist es umso wichtiger, dass Opfer von Gewalt wissen, dass sie nicht alleine sind und sich auch nicht schämen müssen Hilfe zu suchen.
Daher nochmal mein Appell an euch alle: Solltet ihr selbst von irgendeiner Art von Gewalt betroffen sein oder kennt ihr jemanden, der betroffen ist, dann könnt ihr euch zu jeder Zeit auf der Seite hilfetelefon.de Hilfe suchen.
Im Zuge dieser Aktion haben wir uns dazu entschieden, die gesammelten Spenden an ein Frauenhaus zu spenden. An dieser Stelle bedanken wir uns bei jedem, der gespendet hat, aber auch der Q1 für die zahlreichen Kuchenspenden, Frau Schauenberg und ihrem Kunstkurs, aber insbesondere auch Frau Rivera, da sie uns auf diese Aktion aufmerksam gemacht hat. Ein besonders großes Dankeschön schulden wir Frau van Kempen für ihre tatkräftige Unterstützung beim Verwirklichen dieser Aktion.
Nun wird Dr. Peters noch ein paar Worte sagen. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!