Am 3.9.2017 startete für die gesamte Stufe der Q2 die Kursfahrt nach Berlin. Gemeinsam mit Frau Schoofs, Frau Keuck, Frau Janßen, Herrn Müller und Herrn Schütmaat ging es für 72 Schüler Richtung Hauptstadt.
{tab Sonntag}
Um 9 Uhr startete die achtstündige Busfahrt und verlief ohne große Komplikationen, die Stimmung im Bus war sehr gut und die Vorfreude bei allen Schülern riesig. Rast machten wir an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenzkontrolle Marienborn, so dass die einstündige Rast nicht nur erholsam, sondern auch informativ war.
In Berlin angekommen, konnten wir aus dem Bus heraus schon einige Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die Siegessäule und den Fernsehturm bestaunen und erhielten dazu auch schon einige Informationen von unserem perfekt informierten Busfahrer Achim, der uns die ganze Kursfahrt immer mit Infos, Musik und auf der Hin- und Rückreise auch mit Filmen versorgte.
Am späten Nachmittag erreichten wir dann unser Hostel. Abends bestand dann nach einer kurzen Besprechung die Möglichkeit, einen Sparziergang zur East Side Gallery zu machen. Leider wurden wir dabei von leichtem Regenfall begleitet, der der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Den restlichen Abend durfte dann jeder frei gestalten. Die meisten nutzten die Möglichkeit, um erst einmal etwas zu essen und sich in der Gegend umzusehen. Viele verbrachten den ersten Abend aber auch gemeinsam auf den Zimmern, da das Wetter nicht optimal war und man auch relativ erschöpft war und außerdem direkt am Montag schon ein volles Programm wartete. Insgesamt hatten wir aber eine sehr entspannte Anreise und einen gelungenen ersten Abend in Berlin. (Nathnael Scheffler & Aaron Hoffmann)
{tab Montag}
Nachdem wir Sonntag nur einen kurzen Eindruck von Berlin erhalten hatten, sind wir Montag direkt ins Herz von Berlin gefahren. Wir haben dort dem Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud (in der Nähe des Brandenburger Tors) einen Besuch abgestattet.
Nachdem wir uns dann mit Freude neben Dirk Nowitzki, Willy Brandt und Co. hatten ablichten lassen, ging es weiter entlang des Brandenburger Tors, dem Denkmal für die „Ermordeten Juden Europas“ und am Potsdamer Platz entlang zum Bundesrat.
Nach einer kurzen Führung durch das Gebäude durften wir dann selbst einmal Politiker spielen und eine Bundesratssitzung abhalten. Wir schlüpften in die Rollen der Vertreter der einzelnen Bundesländer, um selbst über einen Gesetzesentwurf für das „Wahlrecht ab 16“ abzustimmen. (Ida Riße)
Der Bio-LK verbrachte den Vormittag mit sechs weiteren interessierten Biologen in der Begleitung von Herrn Schüttmatt im Zoologischen Garten. Dort haben wir das Sozialverhalten der Primaten beobachtet und analysiert. Zunächst waren wir in der Zooschule, um erste Erkenntnisse der Entwicklung der Primaten kennenzulernen, d.h. worauf wir bei den Verhaltensweisen der Affen achten müssen. Anschließend haben wir einen Rundgang im Zoologischem Garten gemacht, um einige Affenarten kennenzulernen. Ein Affe hat sogar für uns seine Künste an einem Seil gezeigt und hat sogar versucht uns mit seiner Ausscheidung zu bewerfen. Dies war ziemlich amüsant anzusehen. Als wir alle Affen einmal gesehen hatten, konnten wir in Kleingruppen uns eine eigene Affenart aussuchen, um dann das Sozialverhalten ihrer Art zu analysieren. Anschließend haben wir uns alle noch einmal in der Zooschule getroffen, um über die Ergebnisse zu sprechen. Mit der Fachkenntnis der zoologischen Lehrerin hat man viele interessante Sachen über die Primaten gelernt. Zum Schluss durfte sich jeder im Zoo alleine umsehen. Das Highlight war natürlich die zwei Pandas aus China. Insgesamt war es ein aufschlussreicher Besuch im Zoologischem Garten Berlins. (Denise Freihoff)
Im Anschluss hatten wir noch einmal Zeit, auf eigene Faust die Stadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten zu erkunden und den Tag bei einer Berliner Currywurst ausklingen zu lassen.
{tab Dienstag}
Am dritten Tag besuchte der Biologie-Leistungskurs von Frau Schoofs das Gläserne Labor, eine Bildungseinrichtung auf dem Campus Berlin-Buch. Es handelte sich dabei um Schülerlabore, in welchen man Experimente selber durchführen und in das Laborleben reinschnuppern konnte.
Unser Kurs führte zwei Experimente im Bereich der Molekularbiologie durch. Für vier Stunden wurden aus uns Genforscher, die u.a. mit Mikropipetten oder DNA arbeiteten.
Im ersten Versuch war unsere Aufgabe, ein fiktives Verbrechen aufzuklären. Dafür erhielten wir drei DNA-Proben von Verdächtigen und sollten eine „Täter“-DNA einer dieser Proben zuordnen. Dafür wurde die DNA mit Hilfe sogenannter Restriktionsenzyme geschnitten. Die entstandenen DNA-Abschnitte, die unterschiedlich lang waren, wurden dank einer Gelelektrophorese sichtbar gemacht und konnten anschließend mit den anderen Proben verglichen werden. Beim zweiten Versuch sollten wir Bakterien zum Leuchten bringen. Dafür wurde ein Gen, welches für die grüne Leuchtfarbe verantwortlich ist, in das Bakterium eingeschleust.
Insgesamt war der Laborbesuch sehr interessant, da wir unser bereits erlerntes Wissen über die Genetik praktisch umsetzen konnten. Außerdem war das eine gute Wiederholung für das bevorstehende Abitur. (Laura Meuserova)
Am Nachmittag folgte ein weiterer kursspezifischer Programmpunkt. Für alle Interessierten des LK-Biologie bestand die Möglichkeit, das Naturkundemuseum Berlin zu besuchen. Die Ausstellungen lassen sich grob drei Themenbereichen zuordnen. Zum einen die Entstehung der Erde und unseres Sonnensystems sowie deren Stellung im Universum. Zum anderen die Besiedlung und Eroberung der verschiedenen Lebensräume auf der Erde durch Tierarten, die heute bereits längst ausgestorben sind, mit dem Schwerpunkt der Dinosaurier. Der letzte Themenbereich beschäftigt sich mit den heute noch tatsächlich lebenden Tieren, darunter eine Vielzahl einheimischer Tierarten, aber auch einige Arten aus weit entfernten Regionen.
Durch zahlreiche Informationstafeln und Schaubilder konnte man Wissenswertes über die Exponate erfahren sowie einen Einblick in die Forschungsarbeiten des Museums bekommen. Auch gab es einige Kurzfilme, Animationen, Hörbeispiele, interaktive Fernrohre und vieles mehr, die dafür gesorgt haben, dass man sich als Besucher in einer völlig neuen Welt hineinversetzt fühlte, sodass man für einige Stunden vergessen hatte, dass man sich eigentlich mitten in Berlin befindet. So zeigen z.B. die interaktiven Fernrohre, auch Juraskope genannt, wie sich die Dinosaurierskelette der Ausstellung in lebendige Tiere verwandeln, indem man die Juraskope auf sie richtet. Des Weiteren zeigt eine Animation die Entwicklung des Universums vom Zeitpunkt des Urknalls vor etwa 13,8 Milliarden Jahren bis heute.
Das beeindruckenste waren aber natürlich die Dinosaurier. Beim Betreten des Museums richtete sich der Blick direkt auf den 13,27 Meter hohen Dinosaurier Brachiosaurus brancai. Hierbei handelt es sich um das weltgrößte Dinosaurierskelett. Ein weiteres Highlight war der Tyrannosaurus rex mit dem Namen „Tristan“. Es ist übrigens das einzige Originalskelett eines Dinosauriers dieser Art in Europa. Doch das bekannteste Skelett des Museums ist das „Berliner Exemplar“ des Urvogels Archaeopteryx, da es das vollständigste und besterhaltene Exemplar dieser besonderen Art ist. Es gilt als eines der bedeutendsten Fossile der Welt, da es ein wichtiger Beleg für Charles Darwins Evolutionstheorie ist.
Im Kontrast zu den faszinierenden Dinosauriern stehen in der Ausstellung „Evolution in Aktion“ die heutigen Tierarten im Vordergrund. Durch die starke Vergrößerung einiger Insekten entstanden eindrucksvolle 3D-Modelle, die verdeutlichen sollen, dass nicht nur sehr große Tiere wie Giraffen, Elefanten etc. beeindruckend sind, sondern dass auch die sehr kleinen Tiere, die wir im Alltag kaum wahrnehmen, aus dieser anderen Perspektive, sehr bemerkenswert sein können. Darüber hinaus soll durch die sehr große Anzahl an unterschiedlichen ausgestellten Tieren (ungefähr 3.000 in dieser Ausstellung) die große Artenvielfalt (Biodiversität) auf der Erde dargestellt werden.
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Man könnte noch viel mehr über den Besuch des Naturkundemuseums erzählen, doch einen vollständigeren Einblick in die Erdgeschichte erhält man erst dann, wenn man das Museum selbst besucht! Am Ende waren wir uns alle einig, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat, das Museum zu besuchen. (Ron Verdijk)
Die anderen Kurse fuhren zum Filmpark Babelsberg nach Potsdam. Dort hatten wir genug Zeit, um uns den gesamten Park in Ruhe angucken zu können.
Danach waren wir noch für einige Zeit innerhalb Potsdams, wo wir durch die Einkaufsstraße schlendern konnten, bevor wir uns auf den Heimweg gemacht haben. (Sebastian Bunse)
{tab Mittwoch}
Am Mittwoch besuchte unsere Stufe morgens zunächst den Bundestag. Zu Beginn hatten wir gemeinsam mit dem Kardinal von Galen Gymnasium aus Kevelaer eine Diskussionsrunde mit Frau Barbara Hendricks, bei welcher wir die Gelegenheit hatten, ihr einige Fragen zu stellen, welche ganz unterschiedlicher Natur waren. Zum Beispiel bezüglich ihrer Position zu Trump oder aber auch zu den kontrovers diskutierten neuen Bauernregeln.
Im Anschluss an die Diskussionsrunde konnten wir das Dach des Bundestages und die Kuppel sowie das Innere des Reichstagsgebäudes besichtigen und haben des Weiteren eine Präsentation zur Gesetzgebung durch das Parlament erhalten.
Nach einigen Stunden Freizeit haben wir am Nachmittag das Holocaustmahnmal in Berlin besucht. Zunächst haben drei Kleingruppen Erläuterungen zum geschichtlichen Hintergrund des Mahnmals erhalten und anschließend wurden uns im unterirdischen Teil einige tragische Schicksale von Verfolgten im Dritten Reich nähergebracht. Dort wurden Briefe von Insassen der Konzentrationslager präsentiert und zu einigen KZs gab es auch Audioberichte, welche das Ausmaß der Tragik deutlich machten. (Mathias Drißen)
{tab Donnerstag}
Nachdem wir am letzten Tag unser Gepäck morgens in den Bus geladen hatten, fuhren wir gemeinsam zum Alexanderplatz. Dort nutzten wir die freie Zeit, um die Umgebung zu erkunden, zu shoppen oder um letztes Proviant für die Heimreise einzukaufen.
Gegen 11:30 Uhr trafen wir uns wieder am Bus, der dann in Richtung Gedenkstätte Hohenschönhausen fuhr. Dort angekommen schauten wir uns einen Film zur Einführung an, in dem die Zeit von der Errichtung der Mauer bis zu deren Fall zusammengefasst wurde. Anschließend wurden wir in drei Gruppen eingeteilt und über das Gelände geführt. Die Personen, welche uns die damalige Situation näher brachten waren teilweise Zeitzeugen, die entweder selbst von der Stasi inhaftiert wurden oder Kontakt mit Menschen hatten, die in den Gefängnissen waren. Diese persönlichen Geschichten beeindruckten uns sehr. Zum Nachdenken brachte uns auch der Anblick der Zellen und Verhörräume, sowie die Tatsache, dass die Häftlinge völlig isoliert, gedemütigt, gefoltert und psychisch fertiggemacht wurden, um ein Geständnis von ihnen zu erhalten, egal ob sie sich tatsächlich gegen den Staat geäußert haben oder nicht. Uns wurde allen bewusst, was die Menschen damals mitgemacht haben und wie glücklich wir uns schätzen können, heute in einem Land zu leben, in dem wir unsere Meinung frei äußern können.
Nach diesem sehr bewegenden, letzten Programmpunkt unserer Studienfahrt freuten wir uns auf ein Würstchen im Brötchen, dass wir im Bus erwerben konnten. Nach etwa acht Stunden Fahrt kamen wir gegen 23 Uhr an der Schule an, wo einige Eltern schon auf uns warteten.
Im Ganzen war es eine sehr gelungene Kursfahrt! (Judith Densow)
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