Mädchen JungenWarum ein Projekt „Jungen-Mädchen"?

Mädchen und Jungen erleben im Alltag vielfältige Formen von Gewalt und Grenzverletzungen, die von Ausgegrenzt-Werden über körperliche Auseinandersetzungen bis hin zu sexuellen Übergriffen reichen. Diese Erfahrungen der Kinder äußern sich im Schulalltag als „Störungen“, können bei einzelnen Kindern zu Lernblockaden führen und verhindern vielfach eine gute Lernatmosphäre.

Im Projekt „Starke Mädchen – Starke Jungen“ werden die sozialen Erfahrungen der Kinder aufgegriffen und zum Ansatzpunkt eines bewussteren Umgangs mit dem anderen Geschlecht gemacht. Dabei wollen wir nicht an die problematischen Verhaltensweisen anknüpfen, sondern zunächst einmal die vorhandenen Stärken erarbeiten. Hierbei werden die Mädchen und Jungen mit erlebnisorientierten Aktionen und Aufgaben, die ihnen Spaß machen, emotional angesprochen. Das Projekt stellt eine sinnvolle Ergänzung zu anderen gewaltpräventiven Angeboten der Schule dar.

Das Projekt richtet sich an Mädchen und Jungen der 7. Jahrgangsstufe. Es umfasst einen Unterrichtstag und wird klassenübergreifend und geschlechtsdifferenziert durchgeführt. In der letzten Stunde führen die Mädchen und Jungen in ihrer Klasse eine "feedback"-Stunde mit ihrer/m Klassenleiter/in. durch.

Kernziele: 

  • Training sozialer Kompetenzen 
  • Förderung der Selbstbehauptung 
  • Ich-Stärkung der Mädchen und Jungen 
  • Unterstützung bei der Entwicklung eines guten Selbstwertgefühls 
  • Entwicklung von Handlungskompetenzen in schwierigen Alltagssituationen 
  • Anregungen zur gewaltfreien Konfliktlösung 
  • Förderung eines partnerschaftlichen Umgangs miteinander 
  • Auseinandersetzung mit der eigenen Geschlechtsrolle 
  • Information und Aufklärung über sexualisierte Gewalt und Hilfsmöglichkeiten

Da unser bisheriger externer Partner im Schuljahr 2016/17 und in Zukunft das Projekt leider nicht mehr durchführen kann, sind wir derzeit dabei das Projekt zu überarbeiten. 

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Das Projekt wird in der Jahrgangsstufe 8 von jeweils zwei Fachkräften der „Beratungsstelle für Schwangerschaft und Familienplanung der AWO" durchgeführt, die nach dem folgenden Konzept vorgehen: 

1. Zielsetzung

Sexualpädagogik geht über eine reine Wissensvermittlung hinaus und beinhaltet auch eine Sozialerziehung. Das vierstündige Unterrichtsprogramm ist auf die Bedürfnisse und Interessen der Schüler und Schülerinnen abgestimmt.

In unseren Augen dient die Sexualpädagogik nicht nur der Prävention, sondern auch der Ent-wicklungsförderung. Sexualität ist ein wesentlicher Kern der eigenen Persönlichkeit und sollte im günstigsten Fall eine Bereicherung bedeuten. Dies heißt für uns, Mädchen und Jungen in ihrer sexuellen Entwicklung altersgemäß zu unterstützen, um sich über den eigenen Körper und Gefühle bewusst zu werden und zu lernen, diese Bedürfnisse auch zu äußern.
Prävention bedeutet die Verhütung ungewollter Schwangerschaften, der Schutz vor sexueller Gewalt und vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Eine ganzheitliche Sexualpädagogik bein-haltet beide Aspekte.

2. Durchführung der Veranstaltung

Nach einer Vorstellungsrunde sammeln wir mit den Schülern und Schülerinnen Begriffe aus den Bereichen Liebe und Sexualität. Dies dient dazu, den Wissenstand der Jugendlichen zu ermitteln und ins Gespräch zu kommen. Anschließend folgt ein Wettspiel, um das Programm vom alltäglichen Unterricht abzugrenzen. Informationen können spielerisch weitergegeben werden.

Auffällig ist, dass trotz schulischer Aufklärung den Schülern und Schülerinnen Begriffe wie Zyklus, Eisprung etc. gänzlich unbekannt sind. Wir stellen auch immer wieder fest, dass der Unterricht fern der eigentlichen Interessen beschrieben wird und die Mädchen und Jungen es nicht gelernt haben, über Sexualität und eigene Bedürfnisse zu sprechen.
Durch unseren spielerischen Einstieg in das Thema schaffen wir bewusst eine offene Ge-sprächsatmosphäre, die von den Schülern und Schülerinnen gern angenommen wird.
Darauf folgend werden alle Verhütungsmittel demonstriert und erklärt. Mädchen und Jungen dürfen die mitgebrachten Verhütungsmittel anfassen oder aus der Nähe betrachten. Diese Vor-stellung der einzelnen Methoden außerhalb der Lehrbücher mindert Berührungsängste.
Da das Thema AIDS leider nicht mehr präsent zu sein scheint, ist es uns wichtig, auch dies zum Ende hin noch anzusprechen. Hierzu werden die Schüler und Schülerinnen aufgefordert, eine imaginäre Person zu erfinden und deren Lebenswelt zu beschreiben. Im Anschluss daran wird eine Diskussion darüber geführt, was sich für diesen Menschen ändert, wenn er/sie vom Arzt die Diagnose HIV-positiv erhält. Damit die Jungen und Mädchen sich des einzigen Schutzes vor Geschlechts¬krankheiten bewusst werden, können sie nun, auf freiwilliger Basis, die Handhabung eines Kondoms an einem Modell üben.
In der letzten Unterrichtsstunde werden Mädchen und Jungen voneinander getrennt, da für beide Geschlechter in ihrer psychosexuellen und körperlichen Entwicklung jeweils ge-schlechtsspezifische Entwicklungsmerkmale und -fragen relevant werden.

3. Geschlechtsspezifische Sexualpädagogik

Im geschützten Raum, d.h. ohne die Anwesenheit einer Lehrkraft, werden nun Fragen der Mädchen und Jungen, die sie zuvor anonym aufgeschrieben haben, beantwortet. Notwendig ist hier die flexible Gestaltung unseres Angebotes, das sich dem Bedarf der Schüler und Schülerinnen anpasst.

Immer wieder tauchen thematische Schwerpunkte auf, wie z. B. Schönheitsideale, Unterschie-de männlicher und weiblicher Sexualität, Umgang mit körperlichen Veränderungen, Kennen Lernen, Verhütung, Homosexualität, ungewollte Schwangerschaft und AIDS.
In den einzelnen gleichgeschlechtlichen Gruppen werden Mädchen und Jungen außerdem be-stärkt, Gefühle, Wünsche, Phantasien und Ängste im Zusammenhang mit ihrer Sexualität wahrzunehmen und in Austausch mit anderen zu bringen. Unser Anliegen ist es, vorhandenes Wissen zu ergänzen oder gegebenenfalls zu korrigieren, aber auch Mädchen und Jungen da-hingehend zu unterstützen, sexuell übergriffiges Verhalten zu erkennen und sich davor zu schützen. Hierbei begegnen wir den Mädchen und Jungen mit einer parteilichen Grundhaltung. Parteilichkeit bedeutet, dass wir die Sorgen, Ängste und Nöte ernst nehmen und glauben. Wir bringen ihnen Respekt und Achtung entgegen. Durch diesen Umgang und der Trennung der Geschlechter öffnen sich die Schüler und Schülerinnen und stellen unbefangen Fragen zu den Themen, die sie interessieren.

Ausführliche Informationen zur Handhabung des Themas in der Schule finden Sie in den Richtlinien für die Sexualerziehung in Nordrhein-Westfalen

Die Stundentafel der Schule gibt an, in welchem Schuljahr welches Fach in welchem Umfang (Anzahl Schulstunden) unterrichtet wird.

Sek I-Stundentafeln G9 (Anmeldung im Schuljahr 2018/19)

Bilingualer Bildungsgang

  5 6 7 8 9 10
Fächer / Wochenstunden 30 30 31 31 32 32
Deutsch 5 4 4 4 3 3
Geschichte   2   2 2
Erdkunde 2   3   1 2
Politik     3 2 2
Mathematik 4 5 4 3 3 3
Biologie 2 2   2   2
Chemie     1 2 2 2
Physik   2   2 2 2
Englisch 5 5 4 3 3 3
Französisch / Latein     5 4 3 3
Kunst 2 2 2 2 1  
Musik 2 2  1 1 2  
Religion / Praktische Philosophie 2 2 2 2 2 2
Sport 4 4 3 3 2 2
WPII (Informatik / Biologie-Chemie / Ökonomie)         3 3
Niederländisch als 3. Fremdsprache         4 4

 

MINT-Profil

  5 6 7 8 9 10
Fächer / Wochenstunden 30 30 31 31 32 32
Deutsch 5 4 4 4 3 3
Geschichte   2   2 2
Erdkunde 2   2   1 2
Politik     2 2 2
Mathematik 4 5 4 3 3 3
Biologie 2 2   2   2
Chemie     1 2 2 2
Physik   2   2 2 2
MINT     1 1    
Englisch 5 5 4 3 3 3
Französisch / Latein     5 4 3 3
Kunst 2 2 2 2 1  
Musik 2 2  1 1 2  
Religion / Praktische Philosophie 2 2 2 2 2 2
Sport 4 4 3 3 2 2
WPII (Informatik / Biologie-Chemie / Ökonomie)         3 3
Niederländisch als 3. Fremdsprache         4 4

Änderung des bilingualen Bildungsganges

Nach einer mehrjährigen Erprobungsphase und zahlreichen Rückmeldungen von Eltern, Schülern und Lehrern ist das Konzept des bilingualen Unterrichts in einigen Punkten überarbeitet und angepasst worden. Seit Beginn des Schuljahres 2018/19 werden deshalb folgende Änderungen umgesetzt:

  • In der Jahrgangsstufe 5 und 6 wird keine Differenzierung in „bilinguale Klasse“ und „Regelklasse“ mehr vorgenommen. Die bisher bei der Anmeldung für Klasse 5 fällige Entscheidung für einen der beiden Zweige entfällt.  Alle Schüler haben in Klasse 5 und 6 die gleiche Stundentafel und lernen im Klassenverband.
  • In der Jahrgangsstufe 5 und 6 erhalten alle Schüler verstärkt Englischunterricht (jeweils 5 statt 4 Stunden) sowie Mathematikunterricht (in Klasse 6 eine Stunde mehr). 
  • Die Entscheidung für oder gegen den bilingualen Zweig wird erst Ende Klasse 6 getroffen, in Absprache mit den Eltern, Schülern und unterrichtenden Lehrern und unter Berücksichtigung des aktuellen Notenbildes. Durch die Verlagerung der Entscheidung vom Zeitpunkt der Anmeldung an unserer Schule hin zum Ende der Klasse 6 ist eine verlässlichere Prognose hinsichtlich der Eignung aller Schüler für die unterschiedlichen Bildungszweige der Schule möglich.
  • Mit Beginn der Klasse 7 werden die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer Erdkunde, Politik und Geschichte wie bisher unterrichtet. Jedoch wurde ab dem Schuljahr 2016/17 ein zusätzliches Kurssystem eingeführt, wie es auch schon bei der Realisation der zweiten Fremdsprache (ab Kl. 7) und des Wahlpflichtbereichs II (ab Kl. 9) angewandt wird. Das heißt:
    • in Klasse 7 jeweils Erdkundekurse bilingual (3-stündig) und auf Deutsch (2-stündig plus 1 Stunde MINT),
    • in Klasse 8 jeweils Politikkurse bilingual (3-stündig) und auf Deutsch (2-stündig plus 1 Stunde MINT),
    • in Klasse 9 jeweils Geschichtskurse bilingual (2-stündig) und auf Deutsch (2-stündig),
    • in Klasse 10 jeweils Politik,-, Erdkunde- und Geschichtskurse bilingual (2-stündig) und auf Deutsch (2-stündig),

Fremdsprachenfolge

Ab der Klasse 5 wird Englisch als erste Fremdsprache unterrichtet. In der Klasse 7 kommt dann die zweite Fremdsprache - Latein oder Französisch - dazu. Später kann dann in der Mittelstufe Niederländisch als dritte Fremdsprache dazugelernt werden oder in der Oberstufe Niederländisch oder Spanisch. Außerdem kann in der Oberstufe auch Französisch oder Latein neu gelernt werden. Die Fremdsprachen können mit verschiedenen Sprachzertifikaten abgeschlossen werden.

Regelmäßige Prophylaxeveranstaltungen

Das Internet mit all seinen Vorzügen aber auch Nachteilen steht uns mittlerweile, wo wir gehen und stehen, zur nahezu uneingeschränkten Verfügung. Facebook, WhatsApp u.ä. werden heute von fast jedem Schüler benutzt, die Altersbeschränkungen werden schlichtweg ignoriert. Umso mehr Grund, unseren Kindern einen sinnvollen und auch vorsichtigen Umgang damit zu ermöglichen. Aufklärung ist hier gefragt. Auf Gefahren muss hingewiesen und zu einem rücksichtsvollen Umgang erzogen werden. Vor allem muss auf die Gefahren und Folgen von Cybermobbing für Betroffene und Täter verwiesen werden.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Suchtentstehung. Alkohol, Zigaretten, Internet-Games und Chatplatformen... Eines haben sie alle gemeinsam: Sie können süchtig machen.

Längst spricht man nicht mehr nur von den sogenannten stoffgebundenen Süchten, wie z.B. Alkoholsucht oder Nikotinsucht oder unterscheidet zwischen den sogenannten harten und weichen Drogen. Tatsache ist, dass jährlich deutlich mehr Menschen an legalem Drogenkonsum sterben (Alkohol, Nikotin) als durch illegale Drogen. Nicht weniger gefährlich sind aber auch die stoffungebundenen Süchte, z.B. Spielsucht (Internetspiele), die oft zu totaler Isolation führen und durch die das reale Leben völlig in den Hintergrund gerät bis hin zur totalen Vernachlässigung der eigenen Gesundheit oder Magersucht, die nicht selten zum Tod des betroffenen Menschen führt.

In der Pubertät steigt in der Regel auch das Risiko, dass Jugendliche sich vermehrt in sozialen Netzwerken aufhalten oder auch mit legalen und illegalen Drogen in Kontakt kommen oder mit anderen oben genannten Risikofaktoren.

Deshalb findet am Gymnasium Goch in der Jahrgangsstufe 7 klassenintern eine Veranstaltung zum Thema Cybermobbing und soziale Netzwerke und für die Jahrgangsstufe 8 für die jeweiligen Klassen eine Informationsveranstaltung zur Suchtvorbeugung und Gesundheitsförderung statt.

Folgende Fragestellungen werden in der Veranstaltung zum Thema Cybermobbing und soziale Netzwerke mit den Schülern zusammen bearbeitet:

  • Welche sozialen Netzwerke gibt es und welche Sicherheitseinstellungen sollte ich vornehmen, damit meine Chats nicht von allen gelesen werden können?
  • Welche Gefahren bestehen bei Chats mit Fremden?
  • Was darf ich veröffentlichen oder runterladen und was kann mich teuer zu stehen kommen?
  • Was ist Mobbing im Netz und welche Folgen entstehen für Betroffene und Täter?
  • Das Internet vergisst nie! Kann ich etwas, das ich einmal ins Netz gesetzt habe, wieder löschen?

Auf der Veranstaltung zur Suchtprophylaxe werden folgende Punkte thematisiert:

  • die Sehnsucht von Menschen nach Genuss und Vergnügen und die Gefahren, die ggf. mit dem Konsum von legalen und illegalen Drogen einhergehen,
  • wie es zu einer Abhängigkeit kommen kann und welche süchtigen Verhaltensweisen es gibt,
  • der Zusammenhang zwischen weiblichen bzw. männlichen Rollenbildern, Gruppenzwang und möglichem Drogenkonsum und
  • wie Jugendliche - auch als Zielgruppe der Alkoholindustrie - umworben werden.

Die Veranstaltungen sollen dazu beitragen, den Jugendlichen Kompetenzen und Entscheidungshilfen zu vermitteln, die zu einer selbstbestimmten Lebensführung in einer wichtigen Phase des Lebens von Bedeutung sind.

Geleitet wird die jeweilige Veranstaltung von Frau Link, der Beratungslehrerin unserer Schule, in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Caritas Kleve und des Kommissariats Vorbeugung.

In den Veranstaltungen wird besonders die Tatsache hervorgehoben, dass Menschen, die in einem gesunden Umfeld leben und sich wohlfühlen können (z.B. Klassenklima, familiäre Situation…) bessere Voraussetzungen haben, nicht süchtig zu werden und ein eigenverantwortliches erfülltes Leben zu leben. Ziel ist, dass die Schüler dieses Bewusstsein vermittelt bekommen, es in sich tragen und auf sich selbst aber auch auf die Menschen in ihrem Umfeld achtgeben.

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