Der Förderverein des Städtischen Gymnasiums Goch hat es uns Schülerinnen und Schülern ein weiteres Mal ermöglicht, eine Theaterfahrt für kleine Kosten zu unternehmen. 40 Teilnehmer der Klasse 10 besuchten am Montag, den 06.06.2011 das Musical „Stairways to heaven“ im Düsseldorfer Schauspielhaus. Los ging es um 17:30 Uhr vom Gocher Schulparkplatz. Nach einer lustigen Busfahrt hatte der Bus dann ungefähr eine Stunde später unser Ziel erreicht. Nun musste noch ein Foto gemacht werden, um unseren schönen Ausflug in Erinnerung zu behalten. Leider spielte das Wetter nicht mit, aber das machte uns gar nichts aus. Eine halbe Stunde hatten die Schüler dann ein wenig Freizeit, um sich vor der Vorstellung noch einmal zu stärken. Um 19:10 Uhr begaben sich alle Zuschauer so langsam in den Saal. Die Vorstellung begann um 19:30 Uhr.

Völlig begeistert verfolgten alle das hervorragend dargestellte Stück, das von der Präsentation der fünf verschiedenen Weltreligionen handelte. Dazu war jeweils ein Vertreter zu einer Messe geschickt worden. Der christliche Glaube war dennoch mit einem Katholiken und einer Protestantin vertreten. Dargestellt wurden die Religionen mit den typischen Klischees und den jeweiligen Utensilien, bei denen der christliche Glaube mit vielen Gegenständen belächelt wurde. Natürlich wollten die Aussteller die Mitstreiter von der eigenen Religion überzeugen, was jedoch nicht gelang.

Als dann ein Messegast die Halle betrat, nahmen die Streitereien ihren Lauf, doch die Überzeugungsversuche hatten keine bleibende Wirkung auf den Gast. Durch viele musikalische Highlights wurden die Zuschauer in den Bann gezogen. Sie sangen, klatschten und waren begeistert. Einige Minuten später rollte eine unbekannte Frau mit ihrem Messestand herein und erläuterte, wie eine Welt ohne Religion aussehen könnte. Alle Vertreter der Weltreligionen entschlossen sich nun, die Ungläubige vom Gegenteil zu überzeugen. Darauf folgten weitere musikalische Feuerwerke.

Das ganze Publikum wurde mit vielen bekannten Songs wie z.B.“Highway to hell” oder “Stand by me”, die das Stück beinhaltete und die Zuschauer durch eine tolle Darbietung amüsierte, unterhalten. Aber auch lustige Tanzeinlagen der Schauspieler boten allen Besuchern besonderen Spaß. In allen Gesichtern konnte man Zufriedenheit und Fröhlichkeit erkennen. Die Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums Goch konnten dieses bezaubernde Musical bei der letzten Vorstellung live miterleben und waren begeistert. Und nicht nur die Gocher waren von der schauspielerischen und musikalischen Glanzleistung fasziniert, sondern

das gesamte Publikum, das die Schauspielerinnen und Schauspieler drei Mal hintereinander und die Intendantin des Düsseldorfer Schauspielhauses auf die Bühne holte.

Wir alle haben diesen Abend sehr genossen!

Einen besonderen Dank also noch einmal an den Förderverein, da wir ohne die Unterstützung ein so tolles Musical nicht erlebt hätten!

 

Lena Wolter & Kira Zeegers (10)

In Dürrenmatts „Die Physiker“ die paradoxe Unmittelbarkeit des schauspielerischen Ausdrucks erleben

Die Kriminalkomödie „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt um drei angeblich verrückte Physiker in einem Irrenhaus und einer tatsächlich wahnsinnigen Chefärztin ist „ein Klassiker“ im Oberstufenunterricht. Der „Wandertag“ der Jahrgangsstufe EF führte im letzten Jahr zum Kölner Horizont Theater – Rückblick auf eine Reise in die Welt Friedrich Dürrenmatts und einen wahrlich packenden Theatertag. In der Jahrgangsstufe EF ist im Fach Deutsch die Lektüre eines Wissenschaftsdramas vorgeschrieben. In diesem Jahr hat sich die Fachschaft Deutsch auf „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt geeinigt. Und so kam die Idee auf, die Kriminalkomödie nicht nur zu lesen, sondern auch gespielt zu erleben.

Auch Dank der freundlichen Unterstützung des Fördervereins des Gymnasiums Goch konnte die gesamte Jahrgangsstufe EF nach Köln fahren. Da die gut 140 Schüler und Lehrer nicht alle auf einmal im Theater, welches nur knapp 100 Sitzplätze und dadurch eine sehr private, fast schon heimelige Atmosphäre bietet, Platz nehmen konnten, wurde die Gruppe zweigeteilt. Je eine Gruppe schaute sich das Theaterstück an, die andere konnte die freie Zeit in Köln nutzen, sei es für weitere Kultur oder einfach zum Einkaufen. Das Horizont Theater ist nahe der Kölner Innenstadt gelegen und befindet sich in privater Trägerschaft. Von außen macht es zwar nicht den Eindruck, den man vielleicht von einem Theater erwartet, denn der Eingang ist kaum als Portal eines Theaters zu erkennen, mit dem Überschreiten der Türschwelle aber begann der Eintritt in eine fremde Welt. Der folgende Erfahrungsbericht versucht die Eindrücke dieses unvergesslichen Nachmittages in Worte zu fassen …

Der Weg führt uns, symbolisch Dürrenmatts Stück entsprechend, nach unten, in den Abgrund, einen Kellerraum. Keine erhöhte Bühne ist erkennbar, nur ein freier Platz von der Größe eines eher kleinen Wohnzimmers in der Mitte des Raumes. Erhöhte Sitzreihen sind u-förmig um die Schauspielfläche angeordnet; Decken, Wände und Stühle größtenteils schwarz, monochrom, nur die gemauerte, überstrichene Rückwand der Bühne glänzt in einem kalten, menschenfeindlichen und sterilen weiß – passend für ein Irrenhaus. Der Boden wie ein Schachbrett. Das Tausch- und Verwirrspiel zwischen Publikum und Figuren, normalen Schülerinnen und Schülern unseres Gymnasiums und den verrückten Insassen einer vermeintlichen Irrenanstalt beginnt.Der Zuschauerraum wandelt sich beim zweiten Hinsehen gleichermaßen zum Sanatorium. Spätestens das über Lautsprecher eingespielte dröhnende Wahnsignal signalisiert die erschreckende Steuerung von außen, dem die Insassen, letztlich „bestimmbar wie Automaten“, folgen müssen. Das Signal schneidet uns unweigerlich von den Alltagsgedanken ab und isoliert jeden von uns in der Welt der Anstalt – Oder sind wir bereits im Verlies einer Wahnsinnigen Chefärztin gefangen? Spartanisch reduziert die Requisiten: Ein weißer Tisch an der Rückwand und drei schwarze Rollhocker erzeugen die klinische Leere eines Versuchslabors.In dieser Atmosphäre wären langweilige Schauspieler, die ihre Texte nur wie schlechte Diagnosen sprechen, sprichwörtlich tödlich. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Alle Schauspieler, vor allem die, die die drei Physiker geben, füllen Dürrenmatts Figuren aus, machen sie plastisch, gedanklich berührbar und für das junge Publikum hoch aktuell. Witzige und frische, situativ-komische Bemerkungen nach längeren, komplizierten Textpassagen erhalten die Zugkraft im Spannungs- und Aufmerksamkeitsbogen. Besonders beeindruckend hinsichtlich der schauspielerischen Leistung sind die breite stimmliche Varianz, die geschickte und scharfe Kontrolliertheit aller Bewegungen sowie die Intensität des mimischen Ausdrucks (in den Rollen: Gabriele van Boxen, Maren Pfeiffer, Christine Wolff, Thomas Bleidiek, Andreas Strigl, Sunga Weineck). Die räumliche Abstand zwischen Publikum und Schauspielern ist so gering, dass nicht nur die erste Reihe sich schon fast über Tuchfühlung zu den Schauspielern freuen kann und so eine besondere, packende Nähe erzeugt wird…

Fazit des Grenzgängers: Dass mehrere Figuren von einer Person gespielt werden, ist teils etwas befremdlich,aber die schauspielerische Leistung passt sehr genau zu den Charakteren, auch wenn die Physiker mit einem äußerst prägnanten Lachen manchmal etwas überzeichnet werden. Die grotesken und absurden Leitgedanken der Komödie, wie z.B. „Physiker, aber unschuldig“ und „Gefangen, aber frei“, kommen absolut überzeugend zur Geltung und werden schauspielerisch und szenisch packend auf der Bühne umgesetzt. Eine wirklich aufregende Inszenierung des thematisch komplexen Stückes von Friedrich Dürrenmatt. Dieser Ausflug wurde für alle beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrer ein gelungener Tag und eine ideale Ergänzung zum Deutschunterricht.

Gilbert Wehmen und Marc Janßen

Am 12. September 2012 erlebten ca. 80 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Städtischen Gymnasiums Goch neben den übrigen ca. 500 Schülerinnen und Schülern vom ganzen Niederrhein das fast schon traditionelle englisches Sommertheater auf Schloss Haag in Geldern , natürlich ganz britisch „openair“. Diesmal gab es Skakespeares „Macbeth“, wie immer kunstvoll und voller Leidenschaft gespielt und interpretiert von der jungen englischen Schauspieltruppe der European Castle Tour, die alljährlich seit 13 Jahren auf Schloss Haag auch Station macht und dort eine tolle Kulisse haben.

Da machte die langsam aufsteigende Kälte (fast) gar nichts mehr aus und es bleibt der Eindruck eines tollen englischen Theaterabends.

Am 14. Februar 2012 erlebten ca. 40 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Städtischen Gymnasiums Goch neben den anderen Theaterbesuchern Goethes „Iphigenie auf Tauris“ - ein Stück der Obligatorik für das Abitur im Fach Deutsch - in einer Inszenierung des Theaters aus Castrop-Rauxel zu Gast im Bühnenhaus Kevelaer. Diesmal gab vor allem die Bühnenausstattung und -gestaltung und die Interpretation der Rollen der Protagonisten von Iphigenie als auch Thoas nachher noch viel Diskussionsstoff, der in den Unterricht hineingetragen wurde und so auch als Vorbereitung wiederum fürs Abitur genutzt werden konnte. Ein interessanter, gewinnbringender Abend.

Seite 6 von 6