Allgemeines
Im Kunstunterricht findet in besonderem Maße eine Verknüpfung von Theorie und Praxis statt. Schülerinnen und Schüler erstellen einerseits eigene künstlerische Arbeiten mit verschiedenen Techniken und unterschiedlichen Zielsetzungen und lernen andererseits Kunstwerke und Künstler verschiedener Epochen und mit unterschiedlichen Intentionen kennen. Durch diesen sowohl praktischen als auch theoretischen Umgang mit Bildern und der weiter unten erläuterten Verschränkung beider Zugangsweisen entwickeln sie eigene Ausdrucksmöglichkeiten und eigene Standpunkte. Auf diese Weise leistet das Fach Kunst unter anderem einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Bildung einer kulturellen Identität.
Im Bereich der Praxis, also der Produktion experimentieren die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen künstlerischen Darstellungsverfahren der Malerei, Grafik, Plastik, Architektur und Neuen Medien. Dabei sammeln sie Materialerfahrungen, entwickeln Ideen auch in Gruppenarbeiten sowie in Projekten. So können sie persönliche Stärken entdecken und weiterentwickeln. Zudem wird die Vielfalt künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten deutlich. Bei der Entwicklung von Bewertungskriterien im Vorfeld des künstlerischen Arbeitens zum einen und der späteren Bewertung entstandener Arbeiten werden die Schülerinnen und Schüler explizit mit einbezogen, so dass ihre Beurteilungskompetenz und Reflexionsfähigkeit gefördert werden.
Im Bereich der Theorie, also der Rezeption arbeiten die Schülerinnen und Schüler zusätzlich zu den „klassischen“ analytischen Methoden mit zeichnerischen Annäherungen, Standbildern oder Foto-Nachstellungen von Bildern. Diese erleichtern den Zugang zu Kunstwerken und haben den Vorteil, dass sie das Begreifen und Nachempfinden unterstützen und so eine gute Grundlage für die Analyse und Deutung von Kunstwerken bieten. Durch den Einbezug weitere Informationen zur Biografie von Künstlern, der Entstehungsgeschichte bestimmter Kunstwerke oder dem Zeitgeschehen wird das Verständnis für die Arbeitsweise von Künstlern und die Entstehung von Bildern gefördert.
Die Nutzung des Internets als Recherchemöglichkeit unter Beachtung von Gütekriterien für die verwendeten Homepages sind fester Bestandteil des Kunstunterrichts. Schul-cloud und Moodle-Kurse können zur Ergänzung der Kursarbeit eingerichtet werden.
Zuzüglich zu den allgemeinbildenden Aspekten wirkt der Kunstunterricht als Vorbereitung zu Berufen im künstlerischen Bereich – wie beispielsweise Architektur, Museumspädagogik, Fotografie, freie Kunst, Kunstlehrer, Design von Möbeln oder Gebrauchsgegenständen, Gestaltung von Printmedien oder Homepages etc.
Leistungsbewertung
In die Leistungsbewertung im Fach Kunst werden im Bereich der Produktion nicht nur die im Unterricht entstehenden künstlerischen Arbeiten als Endprodukte einbezogen, sondern auch die Gestaltung von Portfolios zur Dokumentation des Entstehungsprozesses spielt eine Rolle, die Präsentation der Ergebnisse beispielsweise in Form von Ausstellungen.
Bei der Leistungsbewertung im Bereich der Rezeption spielen die Beteiligung am Unterrichtsgespräch, die Mitarbeit in Gruppenarbeiten, schriftliche Reflexionen der eigenen künstlerischen Arbeit, schriftliche Bildanalysen und -interpretationen, analysierende Skizzen eine Rolle. Auf diese Weise wird ein möglichst breites Spektrum der Leistungsbewertung erreicht, um die Vielfalt der im Unterricht erworbenen Kompetenzen zu integrieren sowie unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen sowie unterschiedlichen Stärken gerecht zu werden.
Die Schülerinnen und Schüler werden von Anfang an in die Erarbeitung von Bewertungskriterien ihrer künstlerischen Arbeiten mit einbezogen. Damit wird die grundsätzliche Beurteilungs- und Kritikfähigkeit sowohl eigener als auch fremder Arbeiten gefördert. Außerdem ist so die Transparenz der Bewertung in besonderem Maße gegeben. Die Bewertung selbst wird zum Teil durch die Lehrkraft vorgenommen, aber auch gegenseitige und Selbst-Bewertung werden häufig praktiziert. Dadurch wird nicht nur die Wertschätzung der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler deutlich gemacht, sondern auch ihre Bewertungskompetenz sowie die Reflexion der eigenen Arbeit gefördert. Bei all dem spielen auch die sogenannten „soft skills“ wir Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Ambiguitätstoleranz etc. eine Rolle.
In der Oberstufe können zudem Klausuren geschrieben werden. Diese haben abwechselnd einen theoretischen und einen praktischen Schwerpunkt, um auch hier alle Bereiche des Faches abzudecken.
Im Fach Kunst kann auch bei uns die Abiturprüfung im dritten oder vierten Fach abgelegt werden, also als schriftliche, künstlerisch-praktische oder mündliche Prüfung.
Projektkurs Kunst
Am Städtischen Gymnasium Goch werden Projektkurse für die Oberstufe im künstlerischen Bereich angeboten. Diese können verschiedene Schwerpunkte haben wie beispielsweise „Inszenierte Fotografie“ oder Keramik. >> Mehr zum Projektkurs Kunst
Außerschulische Lernorte
Die Stadt Goch hat ein eigenes Museum, das wir häufig mit verschiedenen Jahrgangsstufen besuchen. Besonders in der Oberstufe besuchen wir auch andere, größere Museen, wie zum Beispiel den MuseumKunstPalast oder die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Dabei nehmen wir an Workshops oder Führungen teil.
Eingliederung des Faches Kunst in das Schulleben
Die im Kunstunterricht entstehenden künstlerischen Arbeiten verschwinden anschließend meist nicht in der Mappe, sondern werden in Form von Ausstellungen auf dem Schulgelände den Mitschülern aus anderen Klassen oder Jahrgangsstufen, Lehrern und Eltern präsentiert. Diese Ausstellungen werden mit den Schülerinnen und Schülern zusammen geplant und gestaltet. Davon profitiert nicht nur das Aussehen der Schule. Es wird auch jedem einzelnen Schüler ermöglicht, seinen Beitrag zur Verschönerung der Schule zu leisten und sich so mit ihr zu identifizieren. Die künstlerischen Arbeiten der Schülerinnen und Schüler erfahren Wertschätzung. Durch die ständige Erneuerung der Ausstellungen, die den Lehrkräften unseres Faches sehr am Herzen liegt, bleibt die Erkundung der Schulflure interessant und abwechslungsreich.
Ein wichtiger Bestandteil des Schullebens ist zudem der „KuMuLi“-Abend, an dem jährlich kurz vor den Sommerferien die Kunst-, Musik- und Literaturkurse der Jahrgangsstufe Q1 ihre Ergebnisse aus dem Unterricht präsentieren.
Die Gestaltung der Weihnachtskarten, die jährlich zur Weihnachtszeit vom Schulleiter verschickt werden, wird entweder von Kunstkursen übernommen oder durch einen Schülerwettbewerb ausgewählt. Wiederum profitieren beide Seiten: die Karten sind persönlich gestaltet und die Schülerinnen und Schüler erhalten Anerkennung für ihre Arbeit, die auf diese Weise sogar einen repräsentativen Zweck erfüllt.
Es werden wechselnde Arbeitsgemeinschaften im künstlerischen Bereich angeboten wie die Foto-AG oder Bühnenbau-AG, die die Arbeit der Theater-AG unterstützt.
Je nach behandeltem Themengebiet nehmen Kunstkurse an Wettbewerben teil, z. B. am „Go ahead“ - Wettbewerb der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen.
Ausstattung und Stundentafel
Unser Gymnasium verfügt über zwei Kunsträume, die mit Fachliteratur, Computern und Beamern ausgestattet sind. Außerdem gibt es Werkraum mit Brennofen und einer Vielzahl von Steckdosen, der vor allem für das plastische Arbeiten genutzt wird. Digitale Bildbearbeitung ist in den Computerräumen der Schule möglich, ebenso wie die Smartboardräume für den Kunstunterricht gebucht werden können. Der Fachbereich Kunst verfügt außerdem über eine Nähmaschine, Druckerpressen, Schneidewerkzeuge, viele Werkzeuge und unterschiedliche Verbrauchsmaterialien. Im Selbstlernzentrum der Schule befindet sich zudem eine Abteilung mit Fachliteratur im Bereich der Kunst.
Kunst wird an unserer Schule in der Sekundarstufe I in den Klassen 5, 6 und 7 zweistündig unterrichtet, in der Jahrgangsstufe 9 einstündig (vierzehntägig zweistündig). In der Sekundarstufe II wird der Unterricht als Grundkurs mit drei Unterrichtsstunden fortgesetzt.
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Kollegenliste
JC: Frau Jacobs (Ku)
KP: Frau van Kempen (Ph, M, Ku)
SG: Frau Schauenberg (M, Ku)