Regelmäßige Prophylaxeveranstaltungen

Das Internet mit all seinen Vorzügen aber auch Nachteilen steht uns mittlerweile, wo wir gehen und stehen, zur nahezu uneingeschränkten Verfügung. Facebook, WhatsApp u.ä. werden heute von fast jedem Schüler benutzt, die Altersbeschränkungen werden schlichtweg ignoriert. Umso mehr Grund, unseren Kindern einen sinnvollen und auch vorsichtigen Umgang damit zu ermöglichen. Aufklärung ist hier gefragt. Auf Gefahren muss hingewiesen und zu einem rücksichtsvollen Umgang erzogen werden. Vor allem muss auf die Gefahren und Folgen von Cybermobbing für Betroffene und Täter verwiesen werden.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Suchtentstehung. Alkohol, Zigaretten, Internet-Games und Chatplatformen... Eines haben sie alle gemeinsam: Sie können süchtig machen.

Längst spricht man nicht mehr nur von den sogenannten stoffgebundenen Süchten, wie z.B. Alkoholsucht oder Nikotinsucht oder unterscheidet zwischen den sogenannten harten und weichen Drogen. Tatsache ist, dass jährlich deutlich mehr Menschen an legalem Drogenkonsum sterben (Alkohol, Nikotin) als durch illegale Drogen. Nicht weniger gefährlich sind aber auch die stoffungebundenen Süchte, z.B. Spielsucht (Internetspiele), die oft zu totaler Isolation führen und durch die das reale Leben völlig in den Hintergrund gerät bis hin zur totalen Vernachlässigung der eigenen Gesundheit oder Magersucht, die nicht selten zum Tod des betroffenen Menschen führt.

In der Pubertät steigt in der Regel auch das Risiko, dass Jugendliche sich vermehrt in sozialen Netzwerken aufhalten oder auch mit legalen und illegalen Drogen in Kontakt kommen oder mit anderen oben genannten Risikofaktoren.

Deshalb findet am Gymnasium Goch in der Jahrgangsstufe 7 klassenintern eine Veranstaltung zum Thema Cybermobbing und soziale Netzwerke und für die Jahrgangsstufe 8 für die jeweiligen Klassen eine Informationsveranstaltung zur Suchtvorbeugung und Gesundheitsförderung statt.

Folgende Fragestellungen werden in der Veranstaltung zum Thema Cybermobbing und soziale Netzwerke mit den Schülern zusammen bearbeitet:

  • Welche sozialen Netzwerke gibt es und welche Sicherheitseinstellungen sollte ich vornehmen, damit meine Chats nicht von allen gelesen werden können?
  • Welche Gefahren bestehen bei Chats mit Fremden?
  • Was darf ich veröffentlichen oder runterladen und was kann mich teuer zu stehen kommen?
  • Was ist Mobbing im Netz und welche Folgen entstehen für Betroffene und Täter?
  • Das Internet vergisst nie! Kann ich etwas, das ich einmal ins Netz gesetzt habe, wieder löschen?

Auf der Veranstaltung zur Suchtprophylaxe werden folgende Punkte thematisiert:

  • die Sehnsucht von Menschen nach Genuss und Vergnügen und die Gefahren, die ggf. mit dem Konsum von legalen und illegalen Drogen einhergehen,
  • wie es zu einer Abhängigkeit kommen kann und welche süchtigen Verhaltensweisen es gibt,
  • der Zusammenhang zwischen weiblichen bzw. männlichen Rollenbildern, Gruppenzwang und möglichem Drogenkonsum und
  • wie Jugendliche - auch als Zielgruppe der Alkoholindustrie - umworben werden.

Die Veranstaltungen sollen dazu beitragen, den Jugendlichen Kompetenzen und Entscheidungshilfen zu vermitteln, die zu einer selbstbestimmten Lebensführung in einer wichtigen Phase des Lebens von Bedeutung sind.

Geleitet wird die jeweilige Veranstaltung von Frau Link, der Beratungslehrerin unserer Schule, in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Caritas Kleve und des Kommissariats Vorbeugung.

In den Veranstaltungen wird besonders die Tatsache hervorgehoben, dass Menschen, die in einem gesunden Umfeld leben und sich wohlfühlen können (z.B. Klassenklima, familiäre Situation…) bessere Voraussetzungen haben, nicht süchtig zu werden und ein eigenverantwortliches erfülltes Leben zu leben. Ziel ist, dass die Schüler dieses Bewusstsein vermittelt bekommen, es in sich tragen und auf sich selbst aber auch auf die Menschen in ihrem Umfeld achtgeben.

Im 9. Schuljahr führt unsere Schule im Rahmen des sozialen Lernens ein 3-tägiges Sozialpraktikum durch. Hierbei sollen die Schülerinnen und Schüler drei Tage lang eine Institution im Gocher Raum besuchen. Das Sozialpraktikum wird im Politikunterricht ausführlich vor- und nachbereitet.
Diese Methodik orientiert sich eng am pädagogischen Konzept des Service Learnings. Durch die Verbindung vom fachlichen Lernen mit gesellschaftlichem Engagement von Schülerinnen und Schülern wird zum einen das selbstgesteuerte Lernen verbessert, was wiederum zu einem Anstieg der Selbstwirksamkeit bei den Schülerinnen und Schülern führt. Zum anderen wirkt sich Service Learning positiv auf das Wissen über Bürgerengagement und das Projektmanagement, auf Einstellungen zum Bürgerengagement wie Empathie und Sensibilität aus.
Dementsprechend sollen die Schülerinnen und Schüler durch das Praktikum eine Vorstellung davon bekommen, wie man sich für andere Menschen engagieren kann und welche Bereicherung soziales Engagement bedeutet. Zudem sollen sich die Schülerinnen und Schüler ihren Praktikumsplatz selbst suchen, was ihnen zusätzlich erste Erfahrungen hinsichtlich der Bewerbung und Arbeitsplatzsuche ermöglicht.

Konkrete Ziele:

  • Förderung des Erwerbs von Schlüsselkompetenzen und Berufsorientierungskompetenz bei Schülern in der Auseinandersetzung mit sozialem Handeln, sozialen Dienstleistungen und ehrenamtlichem Engagement mit besonderem Schwerpunkt auf soziale Berufe
  • Förderung des sozialen Engagements mit der Perspektive einer Mitarbeit im sozialen Bereich auf ehrenamtlicher Basis.
  • Erziehung zur Toleranz und Abbau von Vorurteilen gegenüber Minderheiten
  • Verbesserung der ökonomischen Bildung der Schüler hinsichtlich Struktur, Organisation und Finanzierung sozialer Dienste
  • Reflexion der Geschlechterrollen im Berufsfeld „soziale Dienste“
Das Städtische Gymnasium Goch befindet sich im Verbund der Aktiven Bürgerschaft Sozial Genial . Dementsprechend können schulische Materialien von Sozial Genial zur Vor- bzw. Nachbereitung des Sozialpraktikums genutzt werden. Außerdem bietet Sozial Genial eine Plattform, die einen regen Austausch mit anderen Schulen und somit eine ständige Optimierung des sozialen Lernens ermöglicht.

ProjekteWarum lernen in Projekten?    

Der Projektunterricht bereichert die Lernkultur in bestimmten Bereichen mehr, als es andere Unterrichtsformen leisten können. Der Kompetenzerwerb ist herausgehoben durch:

  • Erwerb von Schlüsselqualifikationen (Teamfähigkeit, Problemlösefähigkeit, Kreativität, ...)
  • das Erlangen von Prozesswissen (Handlungs-, Orientierungs-, Partizipationswissen, ...)
  • Einüben demokratischen Handelns (im Treffen von Ziel- und Wegentscheidungen)
  • den Erwerb von „Selbstwirksamkeitsüberzeugung" (Anforderungen selbstständig erfolgreich meistern)
  • Nachhaltigkeit (gesellschaftlich produktiv werden, Wissen und Können generieren, ...)

Quelle: Schulministerium.nrw.de [Nach: Emer, W./Lenzen, K.-D. (2005): Projektunterricht gestalten - Schule verändern. Baltmannsweiler 2. A. (Basiswissen Pädagogik Band 6), S. 33.

 

Kriterien des Projektunterrichts

  • jahrgangsbezogen (klassenbezogen oder klassenübergreifend)
  • nicht mehr als eine Projektphase im Halbjahr
  • Dauer: in der Regel ein Unterrichtstag, Sozialprojekt 3 Tage
  • Thema ist vorgegeben, Schwerpunkte werden von Schülern entwickelt
  • Projekte werden in der Regel an den Fachunterricht angebunden (Leitfach), wobei dann aber auch fächerübergreifend gearbeitet werden kann und soll.
  • unter diesen Bedingungen ist eine möglichst hohe Schülerorientierung anzustreben (im Sinne von LUDWIGs Idealform des Projektunterrichts)

 

Überblick über die Projekte in der Mittelstufe 

Klasse 7

 Klasse 8

 Klasse 9

Nach dem Beenden der Erprobungsstufe gehen die Schülerinnen und Schüler in die gymnasiale Mittelstufe über, welche im auslaufenden G8-Bildungsgang die drei Jahre in den Klassen 7 bis 9 umfasst. Im G9-Bildungsgang (ab Schuljahr 2018/19) umfasst sie die Jahrgangsstufen 7 bis 10.

Im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit in der Mittelstufe steht die Förderung persönlicher und sozialer Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Gerade in den Klassen 7 bis 10 haben die Schülerinnen und Schüler mit der Pubertät einen der größten Entwicklungsschritte ihres Lebens zu meistern, bei dem sie von Kindern zu Jugendlichen werden. Die Erfahrungen zeigen, dass diese Entwicklung nur selten geradlinig erfolgt. Es ist uns wichtig, die Schülerinnen und Schüler in dieser Phase der Identitätsentwicklung und sozialen Orientierung zu unterstützen. Dabei kommt gerade in der Mittelstufe der Förderung persönlicher und sozialer Kompetenzen eine ähnlich bedeutende Rolle zu wie dem Erwerb fachlicher und methodischer Kompetenzen.  

Die schuleigenen Arbeitsschwerpunkte lassen sich vier Bereichen zuordnen, deren Ziele darin bestehen, an die Erfahrungen und Ergebnisse der Erprobungsstufe anzuknüpfen und die Schüler und Schülerinnen am Ende der Klasse 9 bzw. 10 so vorbereitet in die gymnasiale Oberstufe übergehen zu lassen, dass sie sowohl fachlich-methodische als auch soziale Kompetenzen besitzen, die es ihnen ermöglichen, erfolgreich in der Oberstufe mitzuarbeiten und sich sowohl für eine Hochschulausbildung als auch für andere Ausbildungswege solide ausgestattet zu sehen. 

1. Ausbau fachlicher Kompetenzen und Einübung methodischer Fertigkeiten

Das zentrale Element der unterrichtlichen Arbeit in der Mittelstufe ist der Ausbau fachlicher Kompetenzen und die Vermittlung und Einübung methodischer Fertigkeiten. Hierzu gehören neben den für alle Schülerinnen und Schülern obligatorischen Fächern

- der Wahlpflichtbereich I (Französisch oder Latein) ab Jgst. 7 (G9 - erstmalig im Schuljahr 2020/21)

- die Möglichkeit der Belegung des bilingualen Bildungsganges oder alternativ die Wahl von MINT-Profilstunden ab Klasse 7

- der Wahlpflichtbereich II ab Klasse 8 (G8) bzw. ab Klasse 9 (G9), der den Schülern und Schülerinnen verschiedene Inhalte zur Auswahl anbietet, mit der Möglichkeit einen Bereich intensiver kennen zu lernen. Zur Auswahl stehen Informatik, Biologie-Chemie, Ökonomie und Niederländisch als 3. Fremdsprache.

Mehrtägige Sprachenfahrten (Französisch oder Englisch) und Sprachenintensivierung mit der Möglichkeit der Erlangung von Zertifikaten (Certilingua, DELF und Cambridge Zeritifikat) bieten sprachinteressierten und sprachgewandten Schülern und Schülerinnen zusätzliche Möglichkeiten der persönlichen Kompetenzerweiterung.

Die Schüler und Schülerinnen haben zudem die Möglichkeit an einer Vielzahl von unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften (AGs) teilzunehmen, die aus dem Unterricht hervorgehen oder auch wieder zum Unterricht hinführen, aber im Nachmittagsbereich durchgeführt werden und freiwillig sind.

Methodenschulung muss auch im Fachunterricht ein kontinuierlicher, fest verankerter Bestandteil werden, damit die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mitarbeit in der gymnasialen Oberstufe gegeben ist. Im ersten Halbjahr der Klasse 9 werden hierzu die Methodentage  „„Lernen lernen 9"  durchgeführt. In diesem Programm steht das Erstellen und Halten von mediengestützten Präsentationen im MIttelpunkt. 

Projektförmiges Arbeiten (z. B. Zeitung und Schule in Stufe 8) und die Teilnahme an fachbezogenen oder fächerübergreifenden Wettbewerben gehören zu den regelmäßigen Aktivitäten. 

In der Jahrgangsstufe 8 nehmen die Schülerinnen und Schüler an der zentralen Lernstandserhebungen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik teil. Die Ergebnisse sind hier (moodle-Login) einsehbar.  

2. Ausbildung sozialer Kompetenzen

Für die Ausbildung sozialer Kompetenzen bietet die Schule den Schülerinnen und Schülern der Mittelstufe eine Reihe von Aktivitäten und ganz- oder mehrtägigen Schulprojekte an, die über den normalen Unterricht hinausgehen: 

3. Studien- und Berufsorientierung

Maßnahmen einer alters- und schulformgerechten Studien- und Berufsorientierung stehen in der Mittelstufe insbesondere in den Jahrgangsstufen 8 und 9 im Mittelpunkt. Dazu gehören: 

  • Unterrichtsvorhaben in den Fächern Deutsch und Politik sowie in den modernen Fremdsprachen, die unterschiedliche Aspekte der Studien- und Berufsorientierung thematisieren (z.B. Fahrplan zur Berufswahl, Bewerbungsverfahren)
  • Teilnahme am  Programm "Kein Abschluss ohne Anschluss" (KAoA): Dies beinhaltet eine individuelle Potenzialanalyse sowie die Durchführung von Berufsfelderkungen in der Jahrgangsstufe 8 
  • ein dreitägiges Sozialpraktikum in der Jahrgangsstufe 9
  • Möglichkeit der Teilnahme am Girls' Day bzw. Boys' Day sowie Unterstützung bei der Organisation eines Platzes in Jahrgangsstufe 9
  • Dokumentation der Kompetenzen, Erfahrungen und Pläne im Bereich Studien- und Berufswahl mithilfe des Berufswahlpasses NRW  

4. Beratung                                                                             

Den vierten Schwerpunkt des Mittelstufenkonzepts bildet die Beratung. Regelmäßige pädagogische Konferenzen dienen dazu, die persönliche Beratung und Förderung unserer Schüler und Schülerinnen abzustimmen, damit die immer häufiger auftretenden individuellen und sozialen Defizite frühzeitig erkannt und erzieherisch einvernehmlich zwischen Schule und Elternhaus gelöst werden können. Bei konkreten Konflikten und persönlichen Problemen stehen den Schülerinnen und Schülern, neben den Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern, unsere hierfür ausgebildeten Beratungslehrerinnen, Frau Link und Frau Schraven zur Verfügung.

Geht es um Fragen zur Schullaufbahn und Schulwechsel, ist neben den Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern der Mittelstufenkoordinator Herr Gleumes der richtige Ansprechpartner. Einen Überblick über die wichtigsten Regelungen zu Schulwechsel und Abschlüssen in der SI finden Sie hier.

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